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„Wir wollten niemand stigmatisieren“Gesamtschule Rösrath erklärt Nein für 25 Kinder

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Einmalig wird es an der Gesamtschule Rösrath eine fünfte Eingangsklasse geben.

Rösrath – Die Stadt Rösrath hat zugesagt, die schwierige räumliche Situation der Gesamtschule deutlich zu verbessern. Durch diese Zugeständnisse der Stadt seien Bedingungen geschaffen worden, die es erlauben, im neuen Schuljahr eine fünfte Eingangsklasse zu bilden: Das war die Botschaft der Schulleitung der Gesamtschule bei einem Pressegespräch am Montag. Durch die einmalige Bildung eines fünften Klassenzugs, die geplant ist, kann die Schule nun doch 25 Kinder aufnehmen, die sie zuvor abgelehnt hat.

Die Ablehnung sei aufgrund der schwierigen Situation der Schule erfolgt, insbesondere wegen der Raumprobleme, erklärte die Schulleitung am Montag. Dass sie dabei 25 Jungen mit Real- oder Hauptschulempfehlung eine Absage erteilte, habe sich aus den „Aufnahmekriterien“ des Schulgesetzes ergeben, so Schulleiterin Alexandra Mildner. „Wir haben uns an Recht und Gesetz gehalten.“

Räumliche und personelle Probleme als Erklärung

Mit ihrer Erklärung, die räumlichen, aber auch personellen Probleme seien für die Ablehnung der fünften Eingangsklasse und der 25 Kinder verantwortlich gewesen, präsentierte Mildner eine deutlich andere Begründung für das Vorgehen der Schule als in der „Stellungnahme der Gesamtschule Rösrath zum Anmeldeverfahren 2022/23“ vom 8. Februar. In diesem Papier, das der Redaktion vorliegt, heißt es: „Nach Schluss des Anmeldeverfahrens und der Überprüfung der Grundschulempfehlung kann weder das Kriterium der Leistungsheterogenität noch das Kriterium des Geschlechterverhältnisses bei einer Fünfzügigkeit abgebildet werden.“

Daher sei „aus pädagogischer Sicht“ nur ein vierzügiger Eingangsjahrgang zu verantworten. „Durch die Bildung einer Mehrklasse wird das pädagogische Grundkonzept unserer Schule als Gesamtschule in Frage gestellt.“ Diese Aussagen zum Ungleichgewicht von Jungen und Mädchen und dem Ungleichgewicht beim Leistungsniveau stehen am Anfang der Stellungnahme der Schule, erst danach folgen Aussagen zur Raumsituation und weiteren Problemen.

Gesamtschule: „Hier muss einfach etwas passieren, dass wir arbeiten können“

Angesprochen auf die am Montag deutlich anders akzentuierte Begründung für die Ablehnung eines fünften Klassenzugs, wollte Mildner zu diesem Meinungsumschwung nicht Stellung nehmen. „Wir wollten niemand stigmatisieren“, sagte sie zur Ablehnung von 25 Jungen, die allesamt eine Empfehlung für Real- oder Hauptschule haben. „Hier muss einfach etwas passieren, dass wir arbeiten können.“ Das sei durch die von der Stadt schriftlich zugesagten räumlichen Verbesserungen der Fall. Im Einzelnen hat die Stadtverwaltung angekündigt, zusätzliche Räume für den Ganztag und Kursräume zu schaffen, außerdem durch einen Container zusätzliche Toiletten zur Verfügung zu stellen und die EDV-Ausstattung zu verbessern.

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Die Stadt als Schulträger sei sich im Klaren darüber, „dass wir im Moment eine große Baumaßnahme an der Schule haben“, sagte der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU). „Daher konnten wir auch verstehen, warum die Schulleitung eine solche Entscheidung getroffen hat.“ Schule und Stadt hätten nun aber in einem „guten Miteinander“ eine Lösung gefunden. Es sei nun auch zu erwarten, dass die Bezirksregierung die fünfte Eingangsklasse genehmige und das nötige Personal zur Verfügung stelle. Ähnlich äußerte sich Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne): „Wir haben eine sehr schwierige Situation durchlebt in den letzten Tagen“, sagte sie mit Blick auf die zunächst ausgesprochene Ablehnung von 25 Kindern und die teils heftigen Reaktionen darauf. Diese Situation habe aber dazu geführt, „Lösungsansätze“ zu entwickeln.