Rösrath – Von unterschiedlichen Krisen gebeutelt ist der Kinderschutzbund Rösrath. Zu den Herausforderungen der Pandemie kam die Flut vom Juli 2021, auch ein Einbruch vom Januar 2022 hat erheblichen Schaden angerichtet. Doch trotz der Schwierigkeiten laufen die Angebote mit Gruppen und Betreuungen, die Krisensituation hat zudem neue Impulse gegeben.
Den größten greifbaren Schaden angerichtet hat die Überschwemmung vom Juli, dabei wurden die Büroräume des Kinderschutzbunds in der Arnold-Schönberg-Straße und der Keller mit vielen Materialien überschwemmt. Mobiliar, Spielmaterial, Ausrüstung für Veranstaltungen und Material für bedürftige Familien gingen verloren. Durch Unterstützung von vielen Seiten konnte der Kinderschutzbund eine Ausweich-Bleibe am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum finden: Dort kann er die Räume der Jugendfeuerwehr mitnutzen, gleich daneben konnte er einen Bürocontainer aufstellen, den er über die Stadt Bergisch Gladbach erhielt. „Das ist natürlich toll“, sagt Vorstandsmitglied Hardy Schumacher über das Entgegenkommen der Feuerwehr. Auch mehrere Firmen unterstützten den Kinderschutzbund dabei, sich in dem provisorischen Domizil am Schulzentrum einzurichten – besonders die Baufirma Sascha Cramer, außerdem die Handwerksbetriebe Kältec, Wielpütz, Schnorrenberg und Kautz.
„Viele kannten uns noch nicht“
Mit einer Rückkehr in die Arnold-Schönberg-Straße ist frühestens im Sommer zu rechnen, die Präsenz am Schulzentrum hat aber auch Vorteile. Der Kinderschutzbund kann die räumliche Nähe zu den Schülerinnen und Schülern nutzen. „Viele kannten uns noch nicht“, sagt Teamleiterin Monika Barfknecht, der Kinderschutzbund habe auf seine Angebote aufmerksam gemacht – auch mit einer Waffel-Verteilaktion in der Schulpause. Eine Teestunde als „niedrigschwelliges Angebot“ für Kinder und Jugendliche, aber auch ein Angebot für Mädchen finden am Schulzentrum statt und stoßen auf reges Interesse. Vor diesem Hintergrund denkt der Kinderschutzbund über eine dauerhafte Präsenz am Schulzentrum nach.
Eine andere Baustelle ist die Spendengewinnung. Um bei einer Rückkehr in die Arnold-Schönberg-Straße zerstörtes Mobiliar und vielerlei Material zu ersetzen, benötigt der Kinderschutzbund erhebliche Mittel. Auch der Schaden bei dem Einbruch vom Januar, bei dem Computer, Monitore und Schüler-Laptops entwendet wurden, geht in die Tausende. Speziell dafür ist bereits ein Spendenprojekt in Zusammenarbeit mit der DEVK-Versicherung angeleiert.
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Über die Unterstützung von vielen Seiten äußert sich Barfknecht begeistert. Besonders unmittelbar nach der Flut leisteten rund 100 Menschen aus Rösrath praktische Hilfe. „Das war sensationell“, sagt Barfknecht. Auch private Spenden flossen, auf dem Weihnachtsmarkt auf Schloss Eulenbroich kam ebenfalls Geld in die Kasse – durch Waffeln-Backen und das Verteilen von 1000 selbst gebastelten Holz-Weihnachtsmännern gegen Spende.
Auch für Zukunftsprojekte benötigt der Kinderschutzbund Mittel. So ist eine „Trauma-Gruppe“ mit psychologischer Betreuung geplant, in der sich Probleme durch Flut und Pandemie bearbeiten lassen. Verhaltensauffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen, bis hin zu Ess-Störungen und Depressionen, geben Anlass zu einem solchen Angebot.
www.dksb-roesrath.de