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Rösrather ZentrumDer Sülztalplatz bekommt neues Gesicht

Lesezeit 3 Minuten

Nach dem Entwurf des Büros „Greenbox“ soll ein „Rondell“ den Sülztalplatz prägen – eine ovale Fläche, die von Sitzelementen und Beeten begrenzt wird.

  1. Der Entwurf des Kölner Landschaftsarchitekten-Büros „Greenbox“ konnte das Gremium überzeugen.
  2. Anstelle der bisherigen „Kleinteiligkeit“ soll künftig ein „Platzrondell“ das Bild prägen.
  3. Es ist auch vorgesehen, dass die Rösrather Bürger bei der Gestaltung mitwirken sollen.

Rösrath – Ein neues Gesicht soll der Sülztalplatz bekommen. Die Stadt Rösrath will ihn aufwerten und „die Aufenthaltsqualität steigern“, dabei soll er aber weiter vielfältig nutzbar sein. Mehrere Planungsbüros waren eingeladen, gestalterische Konzepte zu entwickeln, die diesen Vorgaben gerecht werden. Am Ende standen vier Entwürfe, die eine Jury zu beurteilen hatte, Vorsitzende war Professorin Christl Drey vom „Haus der Architektur Köln“.

Die Fachleute und Politiker in dem Gremium waren am Ende einhellig vom Entwurf des Kölner Landschaftsarchitekten-Büros „Greenbox“ überzeugt. „Greenbox“ setzt auf eine „klare, starke Idee“ für die Neugestaltung, wie Landschaftsarchitekt Hubertus Schäfer erklärt. Anstelle der bisherigen „Kleinteiligkeit“ soll künftig ein „Platzrondell“ das Bild prägen.

Platz soll „Mitte“ und Treffpunkt für Bürger sein

Im Entwurf von „Greenbox“ hat das „Rondell“ eine eher ovale Form, der Platz soll „Mitte“ und Treffpunkt für Bürger sein. Vom Verkehr soll das geplante Oval durch Hochbeete abgeschirmt sein, in den Beeten sind auch kleinere Bäume oder Großsträucher vorgesehen.

Höhere Kosten zu erwarten

Vor vier Jahren, als die Stadt Rösrath ihr Integriertes Handlungskonzept (IHK) entwickelte, kalkulierte sie 440 000 Euro für die Neugestaltung am Sülztalplatz. Dieser Kostenrahmen sei angesichts der Preissteigerung in der Bauwirtschaft aber heute nicht mehr realistisch, erklärt Dezernent Christoph Herrmann. Die Stadt wolle deshalb innerhalb des Gesamtbudgets für das IHK einige Beträge umschichten, um höhere Ausgaben für den Sülztalplatz zu ermöglichen. (tr)

Das Grün soll aber keine massive Barriere, sondern durchlässig sein. Auf der anderen Seite des Ovals, gegenüber von den Hochbeeten sieht der Entwurf gleichartig gestaltete Sitzelemente, aber ohne Grün, vor – damit soll das Rondell sich auf dieser Seite öffnen zu den umliegenden Häusern, Geschäften und Gaststätten.

Viel Spielraum für die Neugestaltung

Zum Konzept gehört auch weiter eine große Blutbuche – allerdings ist klar, dass sich der vorhandene Baum auf Dauer nicht erhalten lässt, daher ist eine Neupflanzung an einem anderen Standort geplant. Attraktives Pflaster soll den Platz zusätzlich aufwerten, das Oval soll sich dabei von der umliegenden Fläche abheben.

Die bisherige „Kleinteiligkeit“ soll einer großzügigen Platzgestaltung aus einem Guss weichen.

In dem Oval sind auch Streifen im Pflaster vorgesehen, bei deren Gestaltung die Rösrather Bürger mitwirken sollen. Die Beleuchtung soll das Oval ebenfalls betonen. Keinen Platz mehr gibt es für den Brunnen „Die Familie“ von Künstlerin Ingrid Bickenbach – die Stadt hat das schon im Vorfeld als Möglichkeit ins Auge gefasst, um Spielraum für die Neugestaltung zu schaffen. Ein unauffälliger Trinkwasserbrunnen am Platzrand soll als Service für Bürger dazukommen, die Außengastronomie am Platz soll sich möglichst nicht abschotten, sondern zu dem zentralen Oval hin öffnen.

„Spannender Prozess mit hervorragendem Ergebnis“

Als „spannenden Prozess mit hervorragendem Ergebnis“ lobte Bürgermeister Marcus Mombauer die Auswahl durch die Jury. Dezernent Christoph Herrmann würdigte auch das hohe Niveau der unterlegenen Entwürfe – doch sei der Platz teilweise etwas überfrachtet oder komplett zum Verkehr geöffnet worden: Dies entsprach nicht dem Geschmack von Fachleuten und Politikern in der Jury.

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Für die Neugestaltung des Platzes sind Städtebaufördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen zu erwarten – sie fließen über das Integrierte Handlungskonzept (IHK), das die Stadt 2015/2016 für die Stadtmitte, angrenzende Stadtteile und das Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum entwickelt hat. Am 25. November soll der Planungsausschuss die Empfehlung der Jury absegnen – davon ist auszugehen, weil die Kommunalpolitik in der Jury mitgewirkt hat.

Anvisiert ist, dass das Büro „Greenbox“ mit der Umsetzung des Konzepts beauftragt wird. Eine vollständige Planung und ein Antrag auf Fördermittel soll bis Herbst 2020 fertig sein, nach einer Bewilligung der Mittel ist laut Stadtverwaltung mit einem Baubeginn im Herbst 2021 zu rechnen.