Rösrath – Gleich zwei Probleme rund um den Flughafen Köln/Bonn, die vor allem die Rösrather Anwohner derzeit plagen, stehen auf der jetzt stattfindenden Sitzung der Fluglärmkommission. Insbesondere geht es um die Auswirkungen der veränderten Flugroute für startende Maschinen, die besonders in Kleineichen, aber auch in anderen Teilen Rösraths und der weiteren Umgebung für deutlich höhere Lärmpegel sorgt.
Ziegel von Dächern gerissen
Dies teilte Grünen-Ratsherr Friedhelm Weiß, der zudem Mitglied in der Kommission ist, jetzt in der Sitzung des Rösrather Stadtrates mit. Zweites Rösrather Thema auf der Tagesordnung ist das Problem der immer wieder auftretender „Wirbelschleppen“ landender Jets in Rambrücken. Die Luftwirbel haben mehrfach zu gefährlichen Situationen geführt, weil Ziegel von Dächern gerissen wurden.
Wirbelschleppen
Wirbelschleppen sind ein Phänomen der Luftfahrt, es sind gegenläufig drehende Verwirbelungen hinter einem Flugzeug. Wie heftig sie ausfallen, ist vom Gewicht des Flugzeuges abhängig. Wirbel großer Maschinen können für nachfolgende kleinere Maschinen zur tödlichen Gefahr werden. Bei besonderen Wetterlagen – Windstille und Hochdruck – können Wirbelschleppen auch am Boden gefährlich werden, wie sich mehrfach in Rambrücken zeigte. Und am Flughafen Frankfurt gibt es in einem Anflugbereich seit Jahren immer wieder von Flugzeugen verursachte Schäden an Dächern. (tf)
Vor allem der geänderte Abdrehpunkt am Flughafen hat eine größere Protestwelle ausgelöst mit hunderten Protestbriefen, seit Ratsherr Dieter von Niessen auf die Änderung aufmerksam gemacht hatte (wir berichteten). Im Stadtrat scheiterte von Niessen jetzt aber mit seinem Ansinnen, der Rat möge eine Entschließung dazu verabschieden, mit genauen Vorgaben für den Rösrather Vertreter in der Fluglärmkommission, was er fordern solle.
Mitteilung an Deutsche Flugsicherung
Bürgermeister Marcus Mombauer lehnte dies ab, CDU-Fraktionschef Erhard Füsser erklärte, er habe „volles Vertrauen“ in Weiß. Der Bürgermeister betonte zudem, die Stadt Rösrath – und weitere betroffene Kommunen – hätten bereits schriftlich bei der zuständigen Deutschen Flugsicherung (DFS) und dem Flughafen beantragt, die Änderungen sofort rückgängig zu machen. Offensichtlich gibt es für die Änderung des Abdrehpunktes Gründe, die im Bereich der Sicherheit liegen. Von Niessen verwies dazu auf Probleme des Flugzeugproduzenten Boeing.
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Mombauer erklärte, es werde in Kürze eine größere Infoveranstaltung in Kleineichen geben, zu der alle Rösrather eingeladen seien. Dabei sollen der Flughafen und die Deutsche Flugsicherung (DFS), die den neuen Abdrehpunkt ohne Rücksprache festlegte, vertreten sein und die Bürger informieren. Ein genauer Termin für die Veranstaltung steht noch aus.