Durch den vorgezogenen Kohleausstieg ist der Rückbau der A61 und A44 eher unwahrscheinlich. Grund ist die Verkleinerung des Tagebaus Garzweiler.
Vorzeitiger KohleausstiegA61 und A44 bei Bedburg werden wahrscheinlich nicht verlegt
Jeder, der aus dem Rhein-Erft-Kreis über die Autobahn 61 nach Roermond, Venlo oder in die nördlichen Landesteile der Niederlande fahren möchte, kennt das Problem: Kurz vor Jackerath geht es nicht weiter. Von der A61 wird man auf die A44 geleitet, umkreist einmal den Tagebau Garzweiler und dann geht es wieder zurück auf die A61. Das sind netto rund zwei Kilometer Umweg. Eigentlich sollte der Umweg um den Tagebau hinfällig werden, wenn der Tagebau verschwunden ist. Doch wahrscheinlich bleibt er bestehen. Das jedenfalls schätzt Thorsten Stamm. Er ist in der Bedburger Stadtverwaltung Fachdienstleiter für Stadtentwicklung und Verkehr.
Kurz vor Weihnachten habe es ein Gespräch mit Vertretern der Landesregierung und RWE gegeben, sagt Stamm: „Nach jetzigem Kenntnisstand wird der Neubau der A61 dauerhaft entfallen. Es gibt jedenfalls keinerlei valides Dokument, dass die Autobahn 61 rekonstruiert wird.“ Hintergrund ist die Umplanung des Tagebaus Garzweiler durch den vorgezogenen Braunkohlenausstieg im Jahr 2030. Dadurch graben sich die Bagger nicht so weit nach Westen vor, wie es ursprünglich geplant war.
Eine der Folgen ist erst diese Woche bekannt geworden: Der aus dem Tagebau gebildete See erhält ein Steilufer auf Bedburger Stadtgebiet. Nun steht noch etwas anderes fest. Thomas Stamm: „Der Restsee liegt jetzt mitten auf der Trasse, die einmal für die Autobahn 61 gedacht war.“
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Dauerhafter Umweg für Berufspendler
Auf eine kleine Anfrage hatte die Landesregierung bereits bestätigt, dass es keine Wiederherstellung der A61 geben werde. Für Hollandreisende und Berufspendler ist das eine schlechte Nachricht, denn sie müssen nun damit rechnen, dass sie pro Tour weiterhin einen zwei Kilometer langen Umweg fahren müssen.
Das Unternehmen RWE spart Geld dadurch. Dafür soll eine Grubenrandstraße über Bedburger Stadtgebiet gebaut werden, die Jüchen mit Jackerath verbindet und die dortigen Felder zugänglich machen wird. Thorsten Stamm findet das ärgerlich: „Davon haben wir als Bedburger natürlich schlicht und ergreifend gar nichts.“