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„Revier ins Schaufenster stellen“Bedburger DGB will den Strukturwandel meistern

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dgbrevierwende

Am Projekt Revierwende des DGB arbeiten im neuen Bedburger Büro Manfred Maresch (r.), Ulrike Eifler und Robert Wycislo.

Bedburg/ Nordrhein-Westfalen – Die Aufgaben, die der Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs mit sich bringt, sind so vielfältig, dass sich zahlreiche Agenturen und Behörden mit der Gestaltung von Land und Arbeit im Revier beschäftigen. Mit dem Bedburger DGB-Revierwende-Büro ist im vergangenen Herbst ein weiteres Projektteam an den Start gegangen, das sich mit dem Schwerpunkt der Beschäftigungssituation auseinandersetzen will.

Büroleiter Manfred Maresch will sich mit den Projektreferenten Ulrike Eifler und Robert Wycislo und einer noch gesuchten Projektassistenz auf Kommunal- bis Bundesebene einmischen „und dafür sorgen, dass die DGB-Themen auf den Tagesordnungen bleiben“, wie Maresch erläutert. Ein Schlüsselthema sei die Qualifizierung von Mitarbeitern etwa für neue Energiesysteme. So könne frei werdendes Personal der Braunkohle fit gemacht werden für Stromerzeugung durch Wasserstoff. Auch die erneuerbaren Energien gelte es voranzubringen durch geschultes Fachpersonal und Förderprojekte. „Fehlende Fachkräfte treffen demnächst auf Arbeit suchende Menschen. Das müssen wir mit guter und gut bezahlter Arbeit zusammenbringen“, sagt Maresch. Das gelte im rheinischen Revier, aber auch in der Lausitz und in Mitteldeutschland sowie in der ehemaligen Steinkohleregion im Ruhrgebiet und an der Saar. Konsequent habe der Deutsche Gewerkschaftsbund auch in Cottbus, Görlitz, Halle und im Saarland ähnliche Projektbüros eingerichtet.

DGB: „Mitarbeiter aus der Arbeit in die Arbeit bringen“

„Der Strukturwandel ist in aller Munde, doch die Perspektive der Beschäftigten kommt dabei häufig zu kurz“, sagt Maresch. Immerhin 9000 Arbeitnehmer von RWE Power gebe es im Revier, wovon viele auch nach 2030 noch auf Arbeitseinkommen angewiesen seien. „Es muss gelingen, die Mitarbeiter möglichst übergangslos aus der Arbeit in die Arbeit zu bringen“. Dabei müsse man aufs Tempo drücken, da die Zeit bis zum möglichen Ende der Kohleverstromung „nahezu halbiert“ sei von ehemals 2038 auf jetzt vermutlich 2030.

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Die „Dekarbonisierung“ (Unabhängigkeit von der Kohle) sei eine Transformation, die „nur über die Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze gelingen kann“, lautetet das Credo des DGB-Revierwende-Projekts. Dazu müsse man „das Revier ins Schaufenster stellen“ und industrielle Wertschöpfung anziehen, wofür wiederum Flächen und deren schnellere Entwicklung nötig seien.

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Das Team, das sich für zunächst vier Projektjahre von Bedburg aus für das Rheinische Revier und das Ruhrgebiet zuständig sieht, will auch mit den übrigen Projektbetreibern rund um die Tagebaue Hambach, Inden und Garzweiler Kontakt halten und die „Kernthemen wach halten“.

Die über Jahrzehnte gewachsene Identifikation der Menschen mit dem Rheinischen Revier als Energieregion sei eine Stärke im Strukturwandel. Sie müsse zum Anknüpfungspunkt für den Umbau der Region von fossiler zu nachhaltiger Energiegewinnung werden.

Für Anfang September ist eine erste Revierkonferenz mit anschließendem Sommerfest auf dem Gelände des Büros an der Adolf-Silverberg-Straße geplant, das zuvor als Außenstelle des Rathauses und früher als Sitz der Bedburger Wolle fungierte.