Allein im Oktober hat es an der Auffahrt zur A61 Richtung Koblenz in Bedburg-Millendorf mindestens vier Unfälle gegeben.
GefahrenpunktErneut Unfall an der Auffahrt zur Autobahn in Bedburg
Und wieder hat es gekracht: Auf der Landesstraße 279 ist es am Mittwochmorgen (30. Oktober) gegen 6.20 Uhr bei Bedburg-Millendorf zu einem Unfall gekommen. Es ist allein im Oktober schon der mindestens vierte Unfall an der Stelle.
Zwei Personen erlitten dabei leichte Verletzungen. Ersthelfer – Feuerwehrleute der Feuer- und Rettungswache Bergheim, die zufällig auf dem Weg zu ihrer Arbeit waren - kümmerten sich um die Verletzten bis zum Eintreffen der Feuerwehrleute und Rettungskräfte aus Bedburg. Beide Verletzten wurden nach der Untersuchung am Einsatzort ins Krankenhaus gebracht.
Die Feuerwehr sperrte die Autobahnabfahrt aus Richtung Venlo
Der Unfall ereignete sich auf Höhe der Autobahnzufahrt zur A61 in Fahrtrichtung Koblenz. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge soll ein Fahrzeug auf der L279 aus Fahrtrichtung Bedburg-Kirchherten gekommen sein – um dann links auf die A61 Richtung Koblenz abzubiegen. Dabei ist es zum Zusammenstoß mit einem ihm entgegenkommenden Wagen gekommen.
Alles zum Thema Bundesautobahn 61
- Regionalplan Stadt Bedburg will sich neue Gewerbeflächen sichern
- Fahrtrichtung Venlo Lastwagen kippt auf A61 bei Kerpen um – Autobahn stundenlang gesperrt
- Unfall beim Abbiegen Zwei Verletzte bei Kollision auf der L276 in Bergheim
- „Katastrophales Ergebnis“ Autobahn-Raststätten im ADAC-Test – darunter auch drei aus Rhein-Erft
- Vier Unfälle gleichzeitig Pkw will in Stau wenden und verletzt Motorradfahrerin dabei schwer
- Beamte verletzt 18-Jähriger liefert sich in Bergheim Verfolgungsjagd mit der Polizei
- Fahrer unverletzt Porsche kracht auf der A61 bei Bergheim in Betonwand
Die Feuerwehrleute standen unter der Leitung von Brandamtrat David Kunze. Um die Einsatzkräfte und auch die Verletzten nicht zusätzlich zu gefährden, ließ er auch die Abfahrt der A61 aus Venlo kommend während der Unfallaufnahme sperren. Kunze und seine Kollegen sicherten die Unfallstelle auch auf der L279 ab und unterstützten den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten.
Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises nahm den Unfall auf, sicherte Spuren und befragte Zeugen. Gegen 7.30 Uhr konnte zunächst die Autobahnabfahrt wieder geöffnet werden. 15 Minuten später konnte die Polizei auch die gesperrte L279 in Fahrtrichtung Bedburg-Kirchherten wieder freigeben. Beide Fahrzeuge wurden abgeschleppt. Die Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache dauern an.
„Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt der Bedburger CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Stupp. Er hat schon mehrfach vor den Gefahren an der Stelle gewarnt. Anfang Oktober hätten sich innerhalb von sieben Tagen drei Verkehrsunfälle an der Auffahrt ereignet, acht Pkw seien dabei stark beschädigt und sechs Menschen verletzt worden.
Polizei hat die Stelle der Kreisunfallkommission gemeldet
Die Polizei hat in dem Bereich in den vergangenen knapp fünf Jahren bis zum 8. Oktober zwölf schwere Unfälle gezählt, davon elf mit Verletzten. „Aufgrund der Zunahme der Verkehrsunfälle in der letzten Zeit wurde die Örtlichkeit der Unfallkommission des Rhein-Erft-Kreises gemeldet“, sagt Roland Schmidt von der Pressestelle der Polizei. Dort werde über die Einstufung als Unfallschwerpunkt entschieden.
Vor zwei Wochen hat bereits ein Treffen vor Ort stattgefunden, an dem unter anderem Vertreter von Straßen NRW und der Stadt teilgenommen haben. „Der Zustand der Fahrbahn der L279, die dortigen Fahrbahnmarkierungen und die Sichtverhältnisse sind vollkommen in Ordnung und stellen keine Ursache für die Unfälle dar“, sagt Torsten Gaber vom Landesbetrieb Straßenbau NRW. „Es besteht also für uns als Straßenbaulastträger der L279 kein Handlungsbedarf an unserer Straße. Wir werden im Bereich der Auf- und Abfahrt noch kleinere zusätzliche Grünschnitte abseits der Sichtdreiecke im Einmündungsbereich durchführen, um die Sichtverhältnisse zusätzlich zu verbessern.“
Ähnlich äußert sich auch die Stadt Bedburg. Die Beschilderung sei konform mit der Straßenverkehrsordnung, die Markierungen richtlinienkonform, in gutem Zustand und gut erkennbar. „Wenngleich hier die gesetzlichen Maßnahmen von den zuständigen Behörden als ausreichend gesehen werden, werden wir aktiv nach Wegen suchen, die Situation an der Einfahrtstraße dennoch zu verbessern“, sagt Sprecher Nico Schmitz.