AboAbonnieren

Halb so groß wie RathLandwirt plant riesiges Gewächshaus für Biogemüse in Bedburg

Lesezeit 2 Minuten
Gewächshaus mit Gemüse

Ein Gewächshaus in Deutschland

Bedburg-Rath – Am Ortsrand von Rath soll ein riesiges Gewächshaus entstehen. Nach den Plänen, die Landwirt Gereon Klauth im Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrats vorstellte, könnte die Anlage eine Fläche einnehmen, die halb so groß wie der Ort Rath selbst ist. „Wir wollen in mehreren Bauphasen ein Glashaus mit maximal 18 Hektar errichten“, sagte Klauth.

Im ersten Bauabschnitt seien neun Hektar an Anbaufläche geplant. Der Bauantrag beziehe sich jedoch schon auf insgesamt zwölf Hektar. „Damit wäre eine Erweiterung um drei Hektar möglich“, sagte Klauth.

Das ist das Besondere am rein biologischen Betrieb

Bei dem Gewächshaus solle es sich um einen rein biologischen Betrieb handeln. Damit werde es auch keine „Kulturbelichtung“ geben wie etwa am Kraftwerk Neurath, wo ein Tomatengewächshaus regelmäßig künstlich belichtet wird und den Abend- und Nachthimmel weithin sichtbar tiefrot färbt.

Wegen des biologischen Anbaus werde zudem direkt auf dem Ackerboden kultiviert. Daher sei auch eine Fruchtfolge nötig, um den Boden nicht zu stark zu belasten. „Tomate auf Tomate geht nicht“, sagte Klauth. Demnach sollen im Gewächshaus in Rath im Wechsel Tomaten, Paprika und Gurken kultiviert werden. „Der Boden ist sehr gut, wir arbeiten auf einer zwei Meter dicken Lössschicht.“

Landwirt versichert Bedburger: Keine Geruchsbelästigung zu erwarten

Klauth versicherte, dass keine Geruchsbelästigung zu erwarten sei, Geräuschentwicklung werde es „in überschaubarem Rahmen auf dem Betriebsgelände“ geben. Hier würden die Lebensmittel direkt für den Einzelhandel verpackt. An betriebsreichen Tagen sei mit drei Lkw zu rechnen, die über die Verbindungsstraße zwischen Bedburg und Rath und dann über einen asphaltierten Feldweg zum Betrieb fahren würden.

Das könnte Sie auch interessieren:

Es solle weder Kunstdünger noch chemischer Pflanzenschutz zum Einsatz kommen, stattdessen würden zum Schutz der Pflanzen Nützlinge eingesetzt. Biogemüse gebe es von März bis Dezember, die kurze Phase dazwischen solle zur Aufzucht der Jungpflanzen genutzt werden.

Landwirt rechnet mit 50 Saisonarbeitskräften in Bedburger Gewächshaus

Zur Beheizung des Gewächshauses soll Biomasse zum Einsatz kommen. Die Heizung soll dabei CO2 -neutral arbeiten. In Spitzenzeiten mit erhöhtem Heizbedarf allerdings werde das Gewächshaus auf einen Gaskessel zurückgreifen, der mit Ökogas befeuert werde. „Dort wird das CO2 dann aber abgeschieden und kommt als Dünger zum Einsatz“, sagte Klauth.

Nach Angaben des Landwirts werden die meisten Saisonarbeitskräfte in der Zeit von Juni bis August benötigt. Dann sollen rund 50 Menschen im Gewächshaus arbeiten. Der Baubeginn ist laut Klauth für nächstes Jahr geplant. Bis zur Fertigstellung könnten allerdings zwei Jahre vergehen.