Imker Oliver Kleefisch ist nach dem Brand in Bedburg-Kirchherten in der vergangenen Woche immer noch fassungslos. Wer fügt Tieren und Imkern solchen Schaden zu?
Ermittlungen wegen BrandstiftungFeuer im Bedburger Bienenhaus sorgt weiterhin für Entsetzen
„Das war ein Anschlag auf unsere Insekten und unsere Bienen“, sagt Oliver Kleefisch (42). Vor einer Woche haben unbekannte Täter seine Bienenstöcke und das aus Holz errichtete Bienenhaus in Kirchherten auf der Streuobstwiese im Landschaftsschutzgebiet an der K 48 in Brand gesetzt. Die Holzhütte diente dem Schutz der Bienenkästen. Zudem wurde dort auch Imkermaterial gelagert. Jetzt jedoch ist alles Asche.
Gesamter Bestand an Bienen brannte nieder
Nur noch ein paar verkohlte schwarze Balken sind von der Schutzhütte übrig geblieben. „Am schlimmsten ist, dass mein gesamter Bestand, vier Bienenvölker und zwei Jungvölker, verbrannt sind“, erklärt Kleefisch. Der 42-Jährige ist fassungslos: Wie ein Lauffeuer habe sich der erneute Anschlag im Bienenzuchtverein Bedburg herumgesprochen. Dort ist auch Kleefisch Mitglied.
Es war nicht das erste Mal, dass in der Region Bedburg Bienenkästen brannten. Wie der Hobbyimker erklärte, hatten Unbekannte schon im Mai dieses Jahres auf der Königshovener Höhe bei Bedburg Honigbienen angezündet. „Damals wurden 18 Bienenvölker verbrannt“, erklärt Kleefisch. Es sei die Zeit gewesen, in denen in Bergheim in mehreren Nächten auch Hochsitze in Flammen aufgegangen seien.
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„Wer macht so etwas, wer zündet ohne Grund Bienenstöcke und Hochsitze an?“, fragt sich Kleefisch. Regelmäßig seien Biologen von RWE auf der Streuobstwiese rund um sein Bienenhaus gewesen, um Untersuchungen und Beobachtungen durchzuführen. Von ihnen weiß Kleefisch auch, dass im Bienenhaus auch Siebenschläfer und Haselmäuse überwinterten. Auch diese Tiere dürften wohl kaum eine Chance zur Flucht gehabt haben. „Sie sind wahrscheinlich mit der Holzhütte verbrannt“, so Kleefisch.
Hoher Sachschaden entstand bei Feuer in Bedburg
Mit Besorgnis beobachte er schon sei einiger Zeit eine Zunahme von Vandalismus im Wald. „Es hat sogar schon einen Versuch gegeben, die Bienenkästen zu stehlen“, berichtet er. Doch jetzt seien sie abgebrannt, das sei noch viel schlimmer.
Den reinen Sachschaden schätzt Kleefisch auf mehrere Tausend Euro. Weiträumig hat die Kripo den Tatort, das niedergebrannte Bienenhaus, abgesperrt. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Wie die Beamten auf Anfrage erklärten, wird eine nachgewiesene Tat der Brandstiftung mit Gefängnis von mindestens einem Jahr bestraft. Einen Zusammenhang zu denen im Mai angezündeten Hochsitzen sehen die Ermittler jedoch nicht.