Vor 50 Jahren wurde das Seniorenhaus Sandberg gegründet. Das soll jetzt gefeiert werden.
Copyright: Fratz
ANZEIGE
ANZEIGE
Bergheim-Oberaußem – Als Clara Becker und Rosemarie Scheuer auf dem Sandberg mit professioneller Altenpflege begannen, fanden gerade mal sechs Senioren einen stationären Platz in der Urzelle des Wohnheims. Seitdem ist das Haus ständig gewachsen. Das Jubiläumsfest zum 50-jährigen Bestehen können 116 Bewohner in der Oberaußemer Einrichtung feiern.
Die Gründerinnen, zwei Schwestern, hatten ihre Mutter gepflegt und im Anschluss daran 1967 beschlossen, auf deren Grundstück am Sandberg ein Haus für stationäre Pflege zu gründen, das Haus Heilige Elisabeth. Schon seit 1970 waren auch Clara Beckers Tochter Josefine Kamp und deren Mann Klaus eingebunden. Der übernahm neben seinem Beruf als Schlossermeister, den er 35 Jahre lang bei RWE ausgeübt hat, die Planungen für Erweiterungen.
Bis heute 7000 Quadratmetern
Nach und nach wurden benachbarte Grundstücke erworben und fünf Häuser neben das Gründungshaus gebaut. Vor 16 Jahren übernahmen die Eheleute Kamp das Haus. Das Wohn- und Teilhabegesetz erforderte erhebliche Umbauten. Die Häuser wurden verbunden, Zimmer anders geschnitten, Aufzüge eingebaut und das Gebäude zwischen Ginsterweg und der Straße Auf dem Driesch nach hinten erweitert. Aus 1800 Quadratmetern wurden bis heute 7000. „Die Bauerei ist mein Hobby. Die Arbeit macht mir großen Spaß“, sagt der 73 Jahre alte Klaus Kamp, der von 60-Stunden-Wochen berichten kann. Jetzt sei das Areal jedoch „räumlich ausgereizt“. Am Sandberg entstanden zudem altengerechte Wohnungen, ebenso wie in der alten Schule im Dorf, das Therapiezentrum wurde 2010 eingerichtet, und aktuell liegen die fertigen Baupläne für einen Neubau mit weiteren altengerechte Wohnungen an der Peter-Achnitz-Straße auf dem Tisch. Dort haben kürzlich die Geländevorbereitungen begonnen. Im Erdgeschoss will sich ein Drogeriemarkt einmieten, ein weiteres Ladenlokal könnte Bekleidung anbieten.
Heute leben in sieben Häusern rund um den Dorfplatz und mit einer großzügigen Gartenanlage, 116 pflegebedürftige Menschen im zu 92 Prozent ausgelasteten Haus Sandberg, in dem Kamps Tochter Alexandra Breidenich nach entsprechender Ausbildung den Pflegedienst leitet. Zudem werden elf Kurzzeitpflegeplätze vorgehalten. In Eigenregie, darauf legen die Betreiber wert, werden auch Küche und Gebäudebetreuung einschließlich Reinigung erledigt. „Ich will, dass unser Personal immer Zeit für die Bewohner hat, für ein Gespräch oder kleine Hilfestellungen. Das können Fremdfirmen so nicht wirtschaftlich anbieten“, sagt Klaus Kamp. Dabei sei „das höchste Gut unsere Bewohner, das zweithöchste unsere Mitarbeiter“, sagt der umtriebige Patron des Hauses. 160 Beschäftigte teilen sich zurzeit 95 Vollzeitstellen.
Die Zukunft des Hauses scheint gesichert, da eine Enkelin Kamps zurzeit eine duale Ausbildung in sozialer Betriebswirtschaft absolviert und ein Enkel Interesse bekundet hat, die Bautätigkeit des Großvaters zu übernehmen.
Das Jubiläumsprogramm
In der nächsten Woche findet ein Festkommers statt, und auch das jährliche Sandbergfest steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums. Am Samstag, 3. Juni, beginnt der öffentliche Festtag im Haus Sandberg, Sandberg 6-12, um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. Danach wird bis in den Abend im Garten gefeiert mit Livemusik und musikalischen Auftritten auch von Bewohnern und Mitarbeitern. Es wird Kaffee und Kuchen sowie Speisen vom Grill und kühle Getränken geben. (ftz)