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300 Kilogramm Kohlendioxid pro StundeRWE reinigt Abgase in Bergheimer Kraftwerk

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Bergheim-Kohlenstoffwäsche

100.000 Betriebsstunden der CO2-Wäsche feierten die RWE-Vertreter  mit den Projektpartnern und internationalen Forschern.

Bergheim-Niederaußem – Als die CO2-Wäsche vor 13 Jahren an den Start ging, war das vorzeitige Ende der Kohleverstromung noch nicht abzusehen. Aber auch ohne die Reinigung der Kraftwerksabgase kommt der (Wieder-) Verwendung von Kohlendioxid große Bedeutung für die Zukunft zu.

Nach 100.000 Betriebsstunden der CO2-Wäsche im Kraftwerk Niederaußem trafen sich Betreiber, Entwicklungspartner und rund 40 internationale Forscher zu einer Feierstunde mit Workshop im RWE-Innovationszentrum des Kraftwerks.

RWE-Braunkohlenvorstand: „Kohlenstoff nicht dämonisieren“

„Kohlenstoff wird weiterhin ein Bestandteil industrieller Aktivitäten und des täglichen Lebens sein“, betonte RWE-Power-Braunkohlenvorstand Lars Kulik. Man müsse daher zwar den „Ausbau der Erneuerbaren maximal beschleunigen und in der Wasserstoffwirtschaft vorankommen“, dürfe aber dabei „den Kohlenstoff nicht dämonisieren“.

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Der werde benötigt, etwa für Flugzeugantrieb und Dinge des täglichen Gebrauchs wie Zement, Kalk und Glas und sei daher nicht gänzlich zu vermeiden. Wichtig für die Transformation der Versorgungssysteme sei „eine sektorenübergreifende Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff“. Für einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf komme der CO2-Auswaschung große Bedeutung zu.

Anlage schneidet 300 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde ab

Mit BASF und Linde wurde ein Pilotprojekt für den Kraftwerksblock K, den so genannten BoA-Block, entwickelt. Mittels eines Amins wird das CO2 aus dem Abrauch der Kohleverstromung separiert. Keine andere vergleichbare Anlage hat laut RWE bisher eine ähnliche Laufleistung erreicht. Die Pilotanlage in Niederaußem scheidet rund 300 Kilogramm Kohlendioxid pro Stunde ab.

„Die Technologie war prinzipiell am Markt verfügbar, jedoch waren die Anlagen vom Wirkungsgrad schlecht und an Kraftwerken noch nicht erprobt“, erläuterte Kraftwerks-Standortleiter Tilman Bechtold den Ansatz, der nach viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit 2009 zu Inbetriebnahme der CO2-Wäsche als praktische Langzeit-Forschungsanlage führte.

Technik ist auch auf andere Anlagen übertragbar

Die Entwicklung wurde vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert und auch die Weiterentwicklung, etwa zur Minimierung und Optimierung des benötigten Waschmittels, soll, wie ein Vertreter des Ministeriums in Aussicht stellte, gefördert werden.

Übertragbar ist die Technik zur CO2-Auswaschung etwa in Kläranlagen, Biomasse- und Müllverbrennungsanlagen, Zement- und Stahlwerken. So werde die Technik, die für eine neue Generation von Kohlekraftwerken entwickelt wurde, nutzbar gemacht „in einem universell einsetzbaren Verfahren für die Abtrennung von unvermeidbarem CO2“, wie Kulik erläuterte.

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„NRW will modernster industrieller Klimastandort in Europa werden. Das Pilotprojekt leistet dazu und auf dem Weg zum Ziel der CO2-Neutralität im Jahr 2045 einen entscheidenden Beitrag“, lobte Katharina Schubert vom Landes-Wirtschaftsministerium.