Bergheim-Oberaußem – Mit täglich 14 000 Fahrzeugen rechnet das Unternehmen RWE Power auf der Kreisstraße 22n, die bald mitten durch das Fortunafeld die Stadtteile Kenten und Oberaußem verbinden soll. Während sich die Befürworter der neuen Straße davon eine Entlastung für andere Straßen erhoffen, schlägt der Oberaußemer Ortsbürgermeister Hans-Josef Weck ganz andere Töne an.
Weck steht am Ortseingang von Oberaußem an der Bergheimer Straße. Kürzlich hat RWE Power begonnen, dort, an der Kreuzung der Straßen Am Villerand und Bergheimer Straße, Bäume zu fällen, um den Kreisverkehr zu bauen, in den die neue Kreisstraße demnächst münden soll. „Dass es so viele Busse sind, war selbst mir vorher nicht aufgefallen“, sagt Weck, während im Minutentakt Linienbusse aus dem Ort hinein und hinaus fahren.
Bergheim: Ortsbürgermeister hatte andere Variante bevorzugt
Weck befürchtet, dass durch die Direktverbindung der Verkehr auf der Bergheimer Straße, die nach Oberaußem hinein führt, zunehmen wird. Er habe, als es darum ging, welchen Streckenverlauf die neue Kreisstraße nehmen sollte, eine andere Lösung bevorzugt. Die Variante 3b hätte in östlicher Richtung um Oberaußem herumgeführt. Dass die Entscheidung gefallen ist, weiß Weck selbstverständlich. Deshalb kommt er zu dem Schluss: „Wir müssen die Ortsdurchfahrt für den Verkehr unattraktiv machen.“ Über das Fahrzeugaufkommen in Oberaußem ist in den vergangenen Jahren häufig diskutiert worden, nicht zuletzt in Bürgerwerkstätten. Vieles von dem, was er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter sich früher einmal überlegt hatten, hält Weck für nicht mehr sinnvoll.
Drei zentrale Forderungen hat der Ortsbürgermeister allerdings, um die Verkehrslage in seinem Dorf zu verbessern. Er will Tempo 30 in ganz Oberaußem und dazu eine Ampelregelung mit Dauerrot. Das heißt, eine Induktionsschleife soll steuern, dass die drei Ampelanlagen im Dorf für alle, die sich an Tempo 30 halten, grünes Licht zeigt und für die, die zu schnell unterwegs sind, rotes.
Bergheims Bürgermeister soll sich einsetzen
Die dritte Forderung sind mehr Querungshilfen. „Verkehrsberuhigung“ ist das Zauberwort, das Weck immer wieder in den Mund nimmt. Von weiteren Verengungen wie am Ortseingang hält der Ortsbürgermeister jedoch nichts, das wäre für Busse häufig zu eng.
Die Bergheimer Straße ist eine Landesstraße, die Stadt Bergheim hat also nicht die Entscheidungsgewalt darüber. Der Ortsbürgermeister will jetzt aber Bürgermeister Volker Mießeler auffordern, sich für seine Forderungen einzusetzen.