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Rampe am Bahnhof BergheimErneute Diskussion um Barrierefreiheit

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Die bisher geplante Rampe parallel zu den Schienen am Bergheimer Bahnhof ist nicht barrierefrei, dafür sind zwei Aufzüge geplant.

Bergheim – Die nicht barrierefrei geplante Rampe am Bergheimer Bahnhof hat in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung und städtische Betriebe erneut Diskussionen ausgelöst. Die Stadtverwaltung hatte in der Sitzungsvorlage dargestellt, welche Varianten der Rampe in der Vergangenheit geprüft worden waren.

Zum Hintergrund: Auf dem Bahnhofsareal im Zentrum der Kreisstadt ist eine Rampe als Zugang zu den Gleisen geplant. Sie soll vornehmlich von Radfahrern genutzt werden. Sie ist zu steil für Menschen mit Handicap. Für die Barrierefreiheit sind zwei Aufzüge geplant. Außerdem soll es eine Treppe geben. Die fehlende Barrierefreiheit hatte Kritik hervorgerufen, besonders bei Grünen-Fraktionschef Peter Hirseler. Der hatte ein eigenes Modell mit flacherer Rampe entwickelt. Die Verwaltung hatte damals erklärt, dass diese nicht umzusetzen sei. Unter anderem, weil man dafür Flächen nutzen müsste, die nicht der Stadt, sondern der Deutschen Bahn gehören.

Bergheim: Verschiedene Interessen vereinen

Im Ausschuss äußerte sich Christoph Schwietering vom zuständigen Planungsbüro zu der Angelegenheit. Die Beplanung der Fläche sei eine große Herausforderung gewesen, da die Interessen vieler hätten berücksichtigt werden müssen, zum Beispiel die der Stadt, der Bahn, des Landesbetriebs Straßen und der REVG. Wegen des zu großen Höhenunterschieds, den die Rampe bei zu geringer Länge überbrücken müsse, sei es nicht möglich, eine nach Din-Norm barrierefreie Rampe dort zu bauen. Außerdem, so Schwietering, sei mittelfristig der Ausbau des Halts zur S-Bahn-Haltestelle geplant. Dann würden sich die Anforderungen für die Bahnsteige ohnehin noch ändern.

Barrierefreiheit könne man nur erreichen, wenn man die DB-Fläche in Anspruch nähme. Das sei wegen des S-Bahn-Ausbaus aber keine Option. Außerdem wäre eine solche Rampe nicht breit genug für den Begegnungsverkehr. „Die Planung ist eine Kompromisslösung“, so Schwietering.

Auch Ortsbürgermeister schlägt Varianten vor

„Wir haben schon immer verschiedene Rampenvarianten untersucht“, beteuerte auch Dezernentin Claudia Schwan-Schmitz. Leider habe man keine umsetzbare Lösung gefunden. „Das ist ein komplexer Vorgang mit wahnsinnig vielen Akteuren“, sagt sie. Und die Planung dürfe keinesfalls die künftige S-Bahn erschweren oder verhindern.

Peter Hirseler zeigte sich nach wie vor nicht zufrieden. Auch wenn die Rampe nicht vollständig barrierefrei gebaut werden könne, sei jedes Grad weniger Steigung besser. Man müsse nur wollen. Er schlug vor, die Erschließungsstraße parallel zu den Gleisen schmaler zu gestalten, was Schwietering wiederum zurückwies. Man könne sie nicht noch schmaler machen. Auch Hans-Jürgen Knabben, CDU-Stadtrat und Ortsvorsteher von Kenten, machte sich für andere Varianten stark.

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Letztlich nahm die Verwaltung die Anregungen mit und erklärte, in neuerlichen Gesprächen mit der Deutschen Bahn das Thema noch mal auf den Tisch zu bringen.