Bergheim – Die Stadtverwaltung hat den Stadtrat in Form einer Mitteilung über den Stand in Sachen Bauarbeiten rund um den Bahnhof unterrichtet.
Bergheimer Busbahnhof/Kölner Straße
Fertig ist die Asphaltdecke zur Zufahrt des Busbahnhofs. Was fehlt, ist die Ausstattung. Auf den Bussteigen müssen noch Sitzmobiliar, Mülleimer und Windschutze montiert werden. Zur Fahrplaninfo wird es Vitrinen von der Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) und digitale Anzeigen geben, zudem ist eine Informationssäule vorgesehen.
Um den Verkehr auf der Kölner Straße aufrecht zu erhalten, müssten die Umbauarbeiten dort schrittweise abgewickelt werden, schreibt die Verwaltung. Fertig sind Gehwege und Fahrbahn in Richtung Süden. Die Arbeiten an der Nordseite laufen. Dabei werden auch Versorgungsleitungen für Gas und Wasser im Gehweg erneuert.
Wenn Fahrbahn und Gehweg komplett fertig sind, wird noch dort, wo sie fehlt, die Asphaltschicht aufgetragen. Wahrscheinlich, so teilt die Verwaltung mit, werde das an einem Sonntag im September passieren, und zwar unter Sperrung der Kölner Straße. Voraussichtlich im Oktober, als letzter Teil der „Teilmaßnahme A“, folgt der provisorische Pendlerparkplatz am „Zwickel“, der Spitze des Geländes in Richtung Kenten.
Unterführung am Bergheimer Bahnhof
Nachdem der Busbahnhof mit allen Bussteigen im November 2020 in Betrieb genommen werden konnte, ist die Unterführung unter den Gleisen weiterhin nur über eine provisorische Treppe zu erreichen. Wenn „Teilmaßnahme B“ fertig ist, soll dort ein Bauwerk mit Treppe und Rampe entstehen sowie mit zwei Aufzügen. Dafür muss als Grundkonstruktion eine Bohrpfahlwand errichtet werden. Währenddessen wird als Zugang zu den Gleisen eine provisorische Brücke aufgebaut. Dann folgen Treppen- und Rampenanlage sowie Grundkonstruktion und letztlich die Montage der Aufzüge.
Nachdem der Grundstückseigentümer, die DG Netz AG, noch einiges am Genehmigungsplan zu beanstanden hatte, läuft die Überarbeitung und Ergänzung des Plans inklusive entsprechender statischer Berechnungen. Diese müssen von einem Experten sowie vom Eisenbahn-Bundesamt geprüft werden. Der neue Plan soll im April bei der Deutschen Bahn eingereicht werden. Erst wenn alle Geschäftsbereiche der DB – inzwischen sind fünf Tochterunternehmen involviert – zugestimmt haben, kann ein Gestattungsvertrag geschlossen und mit den Arbeiten begonnen werden. Wann es so weit sei, ließe sich nicht abschätzen, hieß es.
Für die Bohrpfahlwand, Rampen- und Treppenanlage sowie die Grundkonstruktion der Aufzüge plant die Stadt mit etwa drei Monaten Bauzeit.
Zugang Am Bahndamm
Um die Bohrpfahlwand zu bauen, muss die Erschließungsstraße südlich des Intros gesperrt werden. Der Lieferverkehr zum Einkaufszentrum muss über die Straße Am Bahndamm abgewickelt werden. Deshalb könne ein barrierefreier Zugang erst danach hergestellt werden.
Stadt Bergheim verhandelt mit der Deutschen Bahn
Die derzeit nicht barrierefrei geplante Rampe an der Unterführung zu den Gleisen am Bahnhof sorgt weiter für Gesprächsstoff. Wie Bürgermeister Volker Mießeler dem Stadtrat mitteilte, sei man in Gesprächen mit der Deutschen Bahn über Alternativen. Der Bahn gehören einige Grundstücksteile.
Zuletzt hatten die Grünen beklagt, dass die geplante Rampe für Menschen mit Behinderung nicht zu bewältigen sein werde. Sie ist zu steil. Auch die Selbsthilfegruppe Handicap hatte das kritisiert. Grünen-Fraktionschef Peter Hirseler hatte ein Modell einer Rampe entwickelt, die flacher verliefe, weil sie an einem Ende eine Schleife hätte. Die Verwaltung hatte erklärt, dass diese Vorschläge nicht umzusetzen seien. Das Thema soll im nächsten Planungsausschuss weiter behandelt werden.
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Helmut Paul, CDU-Stadtverbandsvorsitzender hat die christdemokratischen Bundes- und Landtagsabgeordneten Georg Kippels, Romina Plonsker und Gregor Golland gebeten, sich bei der Bahn sowie bei den Verkehrsministerien dafür einzusetzen, dass die Rampe zu den Gleisen doch noch barrierefrei gebaut werden könnte. Paul schreibt, dass selbstverständlich für alle Beteiligten außer Frage stehe, „dass eine Verbindung mit behindertengerecht geneigten Rampen ohne Barrieren die beste Lösung darstellt“, zusätzlich zu den Aufzügen.
Laut Paul habe die Bahn es bisher kategorisch abgelehnt, dafür Flächen zur Verfügung zu stellen. „Es wäre sehr bedauerlich, wenn eine behindertengerechte Gestaltung und Nutzung des in Zukunft so eminent wichtigen Bahnhaltepunktes durch die DB AG verhindert beziehungsweise beeinträchtigt würde und enorme öffentliche Mittel für Aufzüge, die regelmäßig defekt sind, aufgebracht werden müssten“, schreibt Paul.