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BergheimKranspezialist Wasel und Abbruchunternehmen schließen sich zusammen

Lesezeit 3 Minuten

Die Hagedorn-Unternehmensgruppe ist unter anderem spezialisiert auf den Abbruch von Industrieflächen.

Bergheim/Gütersloh – Das Bergheimer Unternehmen Wasel und die Hagedorn-Unternehmensgruppe aus Gütersloh wollen ein Rundum-Dienstleister für den Strukturwandel werden. Dafür haben sich die beiden Familienunternehmen jetzt zusammengeschlossen.

Wasel ist von nun an zu 100 Prozent Teil von Hagedorn. Der Kranspezialist Wasel mit Hauptsitz im Gewerbepark an der Walter-Gropius-Straße bleibt dabei eine eigenständige GmbH. Der Standort werde so erhalten, wie er sei, es werde keine Entlassungen geben, teilen die Chefs und Brüder Thomas und Matthias Wasel mit.

Hagedorn: Eines der größten Abbruchunternehmen der Welt

Hagedorn ist eines der fünf größten Abbruchunternehmen der Welt und spezialisiert auf die Revitalisierung von Kraftwerks- und Industrieflächen. Wasel vermietet Turmdreh- und Mobilkräne und ist Spezialist für Schwertransporte. „Ob Kraftwerks- und Tagebaurückbau, Industriemontage, Windkraftausbau oder die Modernisierung von Straßen und Brücken – wir bieten unseren Kunden künftig alles aus einer Hand an“, sagt Geschäftsführer Thomas Wasel.

Volker Mießeler (v.l.), Thomas und Barbara Hagedorn sowie Thomas und Matthias Wasel freuen sich über den Zusammenschluss.

Thomas Hagedorn, geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe, ergänzt: „Wenn Deutschland bis 2045 klimaneutral sein soll, werden wir das Tempo beim Strukturwandel deutlich anziehen müssen. Dafür braucht es starke Partner, die den Umbau von Industrie, Energie und Infrastruktur effizient und zuverlässig umsetzen können.“ Kurzfristig wollen Wasel und Hagedorn ihre Aktivität in Sachen Windkraft ausbauen. Bis 2025 müssten mehr als 8000 Windkraftanlagen recycelt, andere neu montiert und gewartet werden.

Das sagt Bürgermeister Volker Mießeler zum Zusammenschluss

„Die Chemie stimmte einfach sofort“, sagt Thomas Wasel. Deshalb habe es auch nicht lange gedauert vom ersten Kontakt bis zur Unterzeichnung des Kaufvertrages. Im November 2020 sei man über einen gemeinsamen Bekannten zusammengeführt worden.

Auch wenn die Frage noch nicht dränge, hätten sie sich bereits Gedanken über die Zukunft ihres Unternehmens in der Zeit nach ihnen gemacht, berichten die Brüder Wasel. Die sei nun durch die Übernahme gesichert. Die Wasel-Brüder und auch Hagedorn-Chef Thomas Hagedorn betonten jedoch, dass sich ihre Unternehmen als Partner auf Augenhöhe sähen. „Der Strukturwandel hat auch die Mitarbeiter beschäftigt“, erklärt Thomas Wasel, auch wenn sie ihn in ihrem Unternehmen noch nicht gespürt hätten.

Das Unternehmen Wasel vermietet Kräne und organisiert Schwertransporte.

Als sie den Beschäftigten die Nachricht überbracht hätten, sei die Resonanz positiv gewesen. „Ein junger Mitarbeiter hat sich sogar dafür bedankt, dass wir an seine Zukunft gedacht haben“, schildert Matthias Wasel eine der Rückmeldungen.

Bergheims Bürgermeister Volker Mießeler zeigte sich erfreut über den Zusammenschluss. „Jahrzehntelange Erfahrungen und Kompetenzen werden gebündelt.“ Mehr als 1000 Arbeitsplätze würden deutschlandweit gesichert und gleichzeitig neue geschaffen. Er sehe es als gutes Zeichen für die Region und für die Stadt, dass ein Ur-Bergheimer Unternehmen Teil des Ganzen sei.

Wasel und Hagedorn: Hintergründe zu den Unternehmen

1977 ist die Wasel GmbH von Matthias Wasel senior gegründet worden. Jetzt führen seine Söhne Matthias und Thomas das Unternehmen. Wasel bietet als eines von zwei Unternehmen in Deutschland Hebe- und Transporttechnik aus einer Hand an. Das Unternehmen hat Standorte in Bergheim, Köln, Düsseldorf, Neuss, Duisburg, Gelsenkirchen, Aachen, Hürth, Pulheim und Berlin.

Thomas Hagedorn gründete 1997 sein Unternehmen. Heute stehen er und seine Frau Barbara an der Spitze des Spezialisten für Abbruch, Entsorgung, Tiefbau und Flächenrevitalisierung. Neben dem Hauptsitz in Gütersloh hat die Unternehmensgruppe Standorte in Berlin, Hannover und Köln.

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Wasel hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 60 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen hat etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 120 davon am Standort in Bergheim. Hagedorns Umsatz lag 2020 bei rund 305 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl bei etwa 700. Gemeinsam werden also 1100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 15 Standorten im Einsatz sein, zum Beispiel auch in Hürth und Pulheim.

Mehr als 1000 Fahrzeuge gehören zum gemeinsamen Fuhrpark, darunter Deutschlands größter Raupenkran, der LR 11000 von Liebherr, und der größte Abbruchbagger, der KMC 1600S.