Die Planungen für die Verbindungsstraße durch den früheren Tagebau zwischen Kenten und Oberaußem haben bereits im Jahr 2008 begonnen.
RWE beginnt mit Bau eines RohrsDie Kreisstraße 22n bei Bergheim soll 2025 fertig sein
Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Kreisstraße 22n: Das Unternehmen RWE hat mit dem Bau eines Durchlasses an der Kentener Mulde zwischen Oberaußem und Kenten begonnen. Für Spaziergänger, Landwirte und Fahrradfahrer bedeutet das Einschränkungen. Denn RWE sperrt die Freizeitwege auf dem ehemaligen Tagebaugelände für etwa sechs Wochen.
Der Durchlass – ein unter der Erde verlegtes Rohr aus Fertigbetonteilen – soll 54 Meter lang werden. Er soll das Wasser aus der Kentener Mulde später unter der K 22n hindurchführen. „Wir verlegen das Rohr unter den Wirtschaftswegen und überschütten es nachher mit Erde“, erläutert Projektleiterin Kristina Steen. Deshalb müssten die Feldwege zwischen Oberaußem und Kenten vorübergehend gesperrt werden. Es gebe Umleitungen.
Laut Steen soll ein Sohlsubstrat aus Gestein den Boden des Durchlasses bedecken. „So können sich Wasser und darin lebende Tiere innerhalb des Durchlasses bewegen.“ Für Bürgermeister Volker Mießeler ist der Baubeginn des Durchlasses ein positives Signal. „Die K 22n ist eine wichtige Maßnahme, um die Zersiedlung der Kreisstadt durch den Tagebau zu beheben.“
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K 22n soll verkehrsbelastete Orte entlasten
Ein weiterer Vorteil aus Sicht des Bürgermeisters: Durch die Straße könne die hauptamtliche Feuerwehr die Orte auf dem Villerücken sieben Minuten schneller erreichen. Auch Landrat Frank Rock spricht sich für die Straße aus. Die K 22n helfe, die verkehrsbelasteten Orte zu entlasten. Sowohl Rock als auch Mießeler setzen sich für einen schnellen Bau der K 22n ein. Das bedeutet: Beide drängen auf Gespräche zwischen RWE und der Deutschen Bahn.
Letztere verzögert bisher den Bau der Straße. Konkretisiert die Bahn ihre Planungen für eine künftige S-Bahn-Strecke nicht, müssten zwei Bahnbrücken über die K 22n gebaut werden – Mehrkosten in Millionenhöhe wären die Folge. Verhindern lässt sich das laut Projektleiterin Steen nur auf eine Art. Die Bahn muss sich auf eine Brücke festlegen und sie parallel zum Straßenbau fertigstellen.
Kenten soll zweiter Anknüpfungspunkt werden
Den eigentliche Bau der K 22n hat RWE in drei Phasen aufgeteilt. Vor einigen Wochen hatte RWE bereits einen Kreisverkehr am Knotenpunkt von Bergheimer Straße und der Straße Am Villerand fertiggestellt. Zunächst errichtet das Unternehmen den Straßenabschnitt zwischen Oberaußem und dem Kreuzungspunkt von K 22n und geplanter L 361n.
In der zweiten Phase soll der Knotenpunkt in Kenten zum zweiten Anknüpfungspunkt umgebaut werden. In der letzten Phase folgt der Lückenschluss — das aber nur, wenn die Bahn ihr Brückenbauwerk errichtet hat. Verläuft alles wie geplant, wird die Straße Ende 2025 fertig. Mit deren Planung hat RWE 2008 begonnen.