Neueröffnung in BrühlDarum bleibt Sinn nur zwei Jahre in der alten Kaufhof-Filiale
Brühl – Bereits seit ein paar Tagen ist entlang der Routen in die Brühler City zu erkennen, dass im einstigen Kaufhof-Gebäude am Steinweg nun ein anderes Unternehmen das Sagen hat. Auf den Tafeln des Parkleitsystems wird auf die Sinn- statt wie bislang auf die Kaufhof-Tiefgarage hingewiesen. Und die Verantwortlichen des gleichnamigen Modehauses sind kurz davor, auch die Etagen über der Erde wieder zum Leben zu erwecken.
Am morgigen Donnerstag wird es soweit sein. Dann eröffnet das Sinn-Modehaus mit Sitz in Hagen im größten Brühler Geschäftshaus seine 24. Filiale. „Der Zeitplan war ambitioniert, aber wir können mit dem Druck gut umgehen“, sagt Erich Beyersdorff, der künftig die Geschicke der Niederlassung leiten wird.
Bis vor rund einem Monat nutzte noch die Warenhauskette Kaufhof den klotzigen Bau im Herzen der Stadt, so wie in all den Jahren nach der Errichtung des Hauses in den 1970er-Jahren. „Wir konnten erst am 30. Oktober ins Gebäude“, sagt Beyersdorff. Seitdem nutze man jede Minute, um die in die Jahre gekommenen Räume auf Vordermann zu bringen.
Sinn schafft in Brühl insgesamt 35 Arbeitsplätze
Es wird gestrichen, geschraubt, gereinigt, damit die Marken, die Sinn anbietet, künftig im sogenannten Shop-in-Shop-Prinzip ansprechend in Szene gesetzt werden können. Hosen, Jacken, Wäsche und Socken für Damen und Herren von Esprit, s.Oliver, Gent, Brax, Marco Polo und weiteren Marken sollen künftig angeboten werden. Spielzeug, Haushaltswaren, Reisetaschen und Süßigkeiten wird es aber nicht mehr geben.
1550 Mitarbeiter
1997 fusionierten die Modehäuser Sinn und Leffers. Nach 2001 befand sich das Unternehmen in unterschiedlichem Besitz. Mit Hilfe einer Insolvenz in Eigenverwaltung wurde das Modehaus schließlich vor rund drei Jahren neu aufgestellt. Die Sinn GmbH – so der heutige Name – mit Sitz in Hagen unterhält derzeit 23 Bekleidungshäuser und beschäftigt rund 1550 Mitarbeiter. (wok)
Daher genügen die zusammen 3500 Quadratmeter großen Verkaufsflächen in Parterre und erstem Obergeschoss. Die Etage darüber bleibt vorerst ungenutzt. „Es hat sich bislang kein Interessent gemeldet“, so Beyersdorff, der bislang bereits die Niederlassung in Bonn führt und künftig zweigleisig fährt. In der Bundesstadt werden derzeit auch die Mitarbeiter eingearbeitet, die künftig in Brühl arbeiten werden. „Wir schaffen insgesamt 35 Jobs“, sagt er. Darunter auch eine Handvoll bisherige Kaufhof-Angestellte. Dass der Kaufhof in Brühl die Pforten schließen musste, hält Beyersdorff nicht für ein schlechtes Omen. Man habe sich den Standort gut angesehen und sei überzeugt, Erfolg zu haben.
Sinn bleibt nur für zwei bis drei Jahre im Gebäude
Das zur Immobilie gehörende Parkhaus soll noch moderner werden. Dabei spielt eine bessere Beleuchtung eine Rolle. Heller ist es bereits in den Verkaufsräumen geworden. Dafür sorgt neue, energiesparende LED-Technik. Zudem wurde die Verkleidung der wenigen Fenster entfernt, damit Tageslicht einfallen kann.
Das könnte Sie auch interessieren:
In zwei bis drei Jahren ist das Gebäude dann Geschichte. Es wird abgebrochen und von einem Neubau ersetzt, der möglicherweise auch einen Teil der Bleiche einnehmen wird. Das Modehaus Sinn, so der Plan, soll während der Bauzeit in einem Interimsquartier unterkommen und dann in das Erdgeschoss des neuen Hauses einziehen. In den oberen Etagen sollen Praxen und Dienstleister, in erster Linie aber Wohnungen entstehen.