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Omas gegen RechtsOrtsgruppen in Brühl und Erftstadt lassen sich nicht einschüchtern

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild sind sechs Mitgliederinnen der Omas gegen Rechts zu sehen. Drei sitzen in einer Reihe, dahinter stehen drei in einer weiteren. Alle lächeln in die Kamera.

Omas gegen Rechts aus Brühl und Erftstadt haben sich zum Austausch getroffen.

Die CDU/CSU stellte kürzlich die politische Neutralität vieler Initiativen infrage. Die Omas aus dem Kreis bekommen aber ohnehin keine Fördermittel.

Die „Omas gegen Rechts“ der Ortsgruppen Brühl und Erftstadt haben aktuell viel zu tun. Zuletzt waren sie am Weltfrauentag und bei Demos in ihren Kommunen und in Köln aktiv. „Und Friedrich Merz bezeichnete solche Gruppen, insbesondere wegen ihrer Beteiligung an Protesten gegen Rechtsextremismus, zuletzt sogar als Spinner“, empört sich Monika Bollin von der Ortsgruppe Erftstadt.

Immer noch wird sie richtig wütend, wenn sie an den Antrag zur Migrationspolitik von Merz im deutschen Bundestag denkt, bei dem die CDU sich die erforderliche Mehrheit wissentlich mit den Stimmen der AfD geholt hat. „Merz hat damit den kleinsten Minimalkonsens verlassen“, erklärt Bollin. „Man arbeitet einfach nicht mit Rechtsextremen zusammen.“

Brühler und Erftstädter Omas um Anfrage der CDU nicht besorgt

Um ihrem Entsetzen darüber Ausdruck zu verleihen, haben viele Omas aus dem Rhein-Erft-Kreis mit zehntausenden Gleichgesinnten auch in Bonn auf dem Platz der Vereinten Nationen demonstriert. Doch nicht im Traum hätten sie gedacht, dass die CDU/CSU-Fraktion eine „kleine Anfrage“ im Bundestag - zur Finanzierung und zur politischen Neutralität von Nichtregierungsorganisationen stellen würde. Explizit wurden dabei die Omas gegen Rechts erwähnt.

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Einschüchtern lassen sich die Omas aus dem Rhein-Erft-Kreis von solchen Anfragen allerdings nicht. „Das stachelt mich höchstens an“, meint Bollin. Was staatliche Fördermittel oder Zuwendungen betrifft, kann sie nur lachen: „Wir Omas setzen uns in unseren jeweiligen Ortsgruppen ja ausschließlich ehrenamtlich für die Werte des Grundgesetzes ein“, erklärt Elisabeth Langenberg von der Ortsgruppe Brühl. Die Ortsgruppen seien Initiativen, die nicht einmal Mitgliederbeträge erheben.

Die Gruppen bekommen keine staatlichen Fördermittel

„Wir sind auch nicht gemeinnützig“, betont sie. Die Ortsgruppen bekämen keinen Cent staatlicher Fördermittel. „Wir laufen bei den Demonstrationen und Aktionen unsere eigenen Schuhsohlen ab und bezahlen sogar den Sprit, den wir für unser Ehrenamt verfahren, komplett aus eigener Tasche“, ergänzt Bollin.

Ihr Protest richte sich keineswegs gegen Parteien oder Politiker, sondern gegen Ideologien, die im Widerspruch zum Grundgesetz stehen. „Die Mütter und Väter unseres Grundgesetzes wollten keinen Faschismus in diesem Land“, sagt Bollin. Deswegen könnten die Omas für sich auch keine politische Neutralität beanspruchen. „Wir können doch nicht gegen die Feinde unseres Grundgesetzes neutral bleiben.“