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Eigentümer reagiertImmobilienfirma kündigt für Skandalhaus in Brühl Aufzug-Reparatur an

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist das Haus an der Georg-Grosser-Straße in Brühl.

Der Eigentümer des Hauses an der Georg-Grosser-Straße in Brühl kündigt eine baldige Reparatur des Fahrstuhls an.

Das finanziell angeschlagene Immobilienunternehmen aus dem hessischen Wiesbaden bestreitet, das Gebäude veräußern zu wollen.

Seit rund zwei Wochen müssen die Mieter eines Mehrfamilienhauses an der Georg-Grosser-Straße ohne Fahrstuhl auskommen. Für die teils älteren und gehbehinderten Bewohner des siebengeschossigen Gebäudes stellt dies eine große Belastung im Alltag dar. Sie sind nun auf fremde Hilfe angewiesen, um zum Einkauf oder Arztbesuch zu gelangen.

Die mit der Wartung beauftragte Firma hatte den Aufzug stillgelegt und dies mit ausstehenden Zahlungen des Eigentümers begründet. Nun scheint Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. Celine Herat, Sprecherin der Wiesbadener Gesellschaft dii (Deutsche Invest Immobilien) als Besitzer und Verwalter des Hauses, erklärte, man stehe bereits in Kontakt mit dem Dienstleister und sei zuversichtlich, dass der Aufzug zügig wieder in Betrieb genommen werden könne.

Brühl: Vermieter spricht von Verzögerungen im Zahlungsverkehr

„Der Aufzug wurde leider aufgrund von Verzögerungen im Zahlungsverkehr stillgelegt, welche jedoch noch in dieser Woche behoben werden“, so Herat. Und weiter: „Wir bedauern die dadurch entstandenen Unannehmlichkeiten, insbesondere für die Mieter, die auf den Aufzug angewiesen sind. Das Wohlergehen unserer Mieter ist uns ein wichtiges Anliegen, weshalb diese Situation besonders bedauerlich ist, aber jetzt zeitnah gelöst wird.“

Dass ihr Vermieter ihrem Wohlergehen besondere Aufmerksamkeit schenkt, dürften die Bewohner des Skandalhauses inzwischen anzweifeln. In den vergangenen Monaten nahmen Ärger und Sorgen kein Ende. Die Mieter beklagten mangelnde Pflege von Treppenhaus, Tiefgarage und Außenanlagen. Im Winter mussten sie dann teils ohne Heizung auskommen und dann streikte auch noch die Warmwasserversorgung.

Erst nach mehreren Tagen wurde Abhilfe geschaffen. Dass der Aufzug, der zuvor schon von der sechsten Etage aus nicht zu betreten war, außer Betrieb genommen wurde, war nur das jüngste Ärgernis in dem Haus, das bis 2020 dem langjährigen ADAC-Präsidenten und Spirituosen-Unternehmer Otto Flimm gehörte. Flimm bewohnte auch die oberste Etage. Nach seinem Tod wurde das Gebäude verkauft.

Die Mieter treibt derzeit die Sorge um, die mangelnde Pflege des Hauses solle sie zum Auszug bewegen, weil eine leerstehende Immobilie leichter zu veräußern sei. Tatsächlich sind inzwischen mehrere Apartments unbewohnt. Dii bestreitet dieses Vorhaben. „Aktuell gibt es keine Pläne seitens der dii, das Objekt zu verkaufen. Wir sind weiterhin bestrebt, die Immobilie im besten Interesse unserer Mieter zu verwalten und zu betreuen“, so Sprecherin Herat.