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Ohne Heizung und AufzugBrühler Mieter klagen über massive Mängel – „Wollen uns rausbekommen“

Lesezeit 3 Minuten
Menschen stehen vor einem Gebäude.

Die Mieter des Mehrfamilienhauses hoffen auf dringend erforderliche Reparaturen.

Die Heizung des Gebäudes streikt bereits seit einem Jahr. Auch der Aufzug ist ständig defekt. Das hatte bereits bittere Konsequenzen.

Die Befürchtung, in der kalten Jahreszeit erneut ohne intakte Heizung klarkommen zu müssen, beschlich die Bewohner eines Mehrfamilienhauses an der Georg-Grosser-Straße schon vor einiger Zeit. Nun sind die Tage herbstlich kühl und aus der Vorahnung ist bittere Realität geworden. „Bei mir ist nur die Heizung in der Küche defekt, damit habe ich noch Glück“, sagt Monika Franke, eine der Mieterinnen in dem Gebäude, das bis vor kurzer Zeit von der seit Frühjahr insolventen Gesellschaft DII (Deutsche Invest Immobilien) verwaltet wurde.

Inzwischen nennt ein Aushang im Flur die Paribus Immobilien Investment GmbH als Ansprechpartner. Eines hat sich aber nicht geändert: die Mängel im Gebäude werden Woche für Woche umfangreicher. Die Heizung streikt bereits seit einem Jahr. Manche Mieter haben keinen funktionierenden Heizkörper mehr, andere wie Franke nur in einigen Räumen. Zwischenzeitlich gab es tagelang kein warmes Wasser.

Brühl: Aufzug hält seit Monaten nicht in der sechsten Etage

Ein weiteres Problem ist der Aufzug in dem achtgeschossigen Gebäude. Seit Monaten hält der Fahrstuhl nicht in der sechsten Etage. Zwischenzeitlich legte das mit der Wartung beauftragte Kölner Unternehmen Geyssel den Lift still, weil Rechnungen von der DII nicht beglichen worden waren. Technisch sei der Aufzug in Ordnung, weil aber das zwingend vorgeschriebene Management des Notrufs nicht gewährleistet sei, solange die Rechnung nicht beglichen werde, habe man den Fahrstuhl vorerst stillgelegt, hieß es damals.

Offenbar wurde vorübergehend eine Lösung gefunden. Denn kurze Zeit später fuhr der Aufzug wieder. Nur in der besagten sechsten Etage kann man nach wie vor nicht einsteigen. Das hatte bittere Konsequenzen. „Nachdem ein Bewohner unlängst verstorben ist, mussten die Bestatter über die Treppe gehen. Dasselbe galt unlängst für den Notarzt“, so Christine Lenzen, ebenfalls eine Bewohnerin.

Immer noch kann nicht jeder im Haus warm duschen

Dem von einer DII-Sprecherin gegenüber dieser Redaktion geäußerten Versprechen aus dem Frühjahr, „auftretende Schäden schnellstmöglich zu beheben“, folgten nur kurzzeitig Taten. So reparierten Monteure vor einigen Monaten notdürftig die Warmwasserversorgung. Warm duschen kann aber immer noch nicht jeder in dem Haus.

Weiterhin tropft nach jeden Regenschauer Wasser durch die Decke der Tiefgarage. Mehrere Mieter klagen über Wasserschäden, Schimmel oder Feuchtigkeit in ihren Apartments. Einige Rollladen streiken.

Zwei Männer stehen in einer Tiefgarage.

In der Garage steht nach jedem Regenschauer das Wasser.

Die Feuerlöscher im Haus sind seit Anfang 2023 abgelaufen und die TÜV-Freigabe für den Fahrstuhl ist nur noch bis Monatsende gültig.

Liyana Dudina bereitet das große Sorge. Ihr Mann ist an der Hüfte operiert worden und wird bald aus dem Krankenhaus entlassen. Die Stufen zur Wohnung wird er nicht nehmen können. „Er ist ohne Aufzug wie eingesperrt“, sagt Liyana Dudina. Zudem ist die Tür zum Hof defekt.

„Unsere Beschwerden werden nicht beantwortet“, klagen Franke und die übrigen Bewohner. Am Telefon werde man vertröstet und selbst die von vielen vorgenommenen Mietkürzungen zeigten nicht die erwünschte Wirkung. „Wir wollen ja nur, dass das Haus einigermaßen in Ordnung gehalten wird“, erklären einige Mieter unisono.

Die Untätigkeit der Hausverwaltung, so befürchten sie, hat einen Grund. „Die wollen uns hier herausbekommen“, meint Monika Franke. Vielleicht mit dem Hintergedanken, ein leerstehendes Haus besser verkaufen zu können. Von 36 Wohnungen in dem Haus sind nur noch 27 Wohnungen vermietet. Neu bezogen wurde in den vergangenen Monaten nicht ein Apartment. Die Paribus Immobilien Investment GmbH ließ eine Anfrage dieser Redaktion bislang unbeantwortet.