In Brühl hat sich ein Verein gegründet, der für die weltbekannten Schlösser Augustusburg und Falkenlust die Werbetrommel rühren will.
Neuer VereinFreundeskreis für Schlösser will Bekanntheit des Brühler Weltkulturerbes steigern
Es sei ein Ruf aus der Schlossverwaltung gewesen, der zur Gründung des „Freundeskreises Brühler Schlösser und Gärten“ geführt habe, erläuterte die Vorsitzende Ellen Wagner. Eine Welterbestätte ohne Freundeskreis weise unzweifelhaft eine Lücke auf, sei sich die Schlossverwaltung mit ihrer Dienststellenleiterin Regina Junga einig gewesen.
Deren Stellvertreterin Christiane Winkler habe ihr die Gründung des Freundeskreises vorgeschlagen. Das sei kein Zufall gewesen, gemeinsam hätten sie Kunstgeschichte studiert und in den 1990er-Jahren Gästeführungen im Schloss angeboten, erinnerte sich Ellen Wagner.
Für die Brühler sind die Schlösser eine liebgewonnene Selbstverständlichkeit
Mit „einigen Enthusiasten“, wie dem Kunsthistoriker und Lehrer Thomas Häuser und dem Förderer des Zoom-Kinos, Thorsten Kleinschmidt, habe sich der Freundeskreis am 19. Februar dieses Jahres gegründet, berichtete Wagner. Ziel sei es unter anderem, den Bekanntheitsgrad der UNESCO-Welterbestätte – die Schlösser Augustusburg und Falkenlust mit deren Gärten – zu steigern.
Denn was den Brühlern eine liebgewonnene Selbstverständlichkeit sei, sei schon am Niederrhein, in Baden-Württemberg oder Bayern kaum bekannt. Außerdem gebe es in der wissenschaftlichen Aufarbeitung noch einiges zu tun. Die Entstehungszeit des Welterbes, die Epoche des Rokoko und das 18. Jahrhundert, sei ein spannendes Zeitalter und Vorläufer unserer heutigen, bürgerlichen Gesellschaftsform.
Auch Führungen und Vorträge sind in Brühl geplant
Führungen und Vorträge seien für das kommende Jahr geplant. Außerdem möchte der Freundeskreis bei der Beschaffung von Kunstgegenständen mitwirken, die einen historischen Bezug zum Schloss haben, „mit einem anderen finanziellen und personellen Potenzial“ als es der Schlossverwaltung möglich sei, sagte Wagner. Denkbar sei beispielsweise die Teilnahme an Auktionen, in denen etwa ein Teller des kurfürstlichen Geschirrs auftauche.
Der Freundeskreis hatte für Samstagabend zur Gründungsfeier eingeladen. Im Prunktreppenhaus des Schlosses Augustusburg spielte das Bläserensemble Septomania Brass. Marc Jumpers redete über den „Vater der kurkölnischen Residenzlandschaft“, Kurfürst Joseph Clemens. Es waren geladene Gäste zu der Feier gekommen, unter ihnen die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Jung, die SPD-Kreisvorsitzende Heike Steinhäuser und der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland.