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„Inzwischen kennt man uns bundesweit“Brühler Whiskyhaus meistert den Corona-Lockdown

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Das Whiskyhaus in Brühl legt im Online-Handel zu. Inhaber Marco Bonn setzt auf die persönliche Beratung.

Brühl – Whisky mit einem Schuss Lokalkolorit: Ein Konzept, auf das Marco Bonn, der Inhaber des Brühler Whiskyhauses, setzt und das für ihn auch in Pandemie-Zeiten funktioniert. Dazu gehört für ihn, dass seine Kunden zufrieden und glücklich sind. Er will ihnen helfen, einen Whisky zu verstehen und zu entschlüsseln und mehr über Destillieren, Marken oder Raritäten zu erfahren.

Das sei ein spannender Prozess, aber keiner von heute auf morgen, weiß er nur zu genau. Der Geschmack entwickelt sich fortwährend weiter. Für ihn war die Entdeckung dieses komplexen Getränks „eine Liebe auf den fünfzigsten Schluck“, sagt er und lacht. Ein älterer Freund habe ihn dafür begeistert. Im Jahr 2010 machte er aus seiner Leidenschaft ein Geschäftsmodell und siedelte ein Spirituosen-Geschäft am Balthasar-Neumann-Platz an.

Brühler Whiskyhaus verkauft auch online

Um seine Philosophie den Kunden nahezubringen, setzt er auf die persönliche Beziehung zu den Menschen, die bei ihm einkaufen. In Corona-Zeiten sucht und findet er dafür neue Wege.

Ihm ist klar, dass gerade viele Einzelhändler, die wie er ihre Läden wegen der Corona-Krise schließen müssen, sich darüber Sorgen machen, wie ihr Geschäft in den kommenden Wochen und Monaten weiterlaufen soll. „Ausgangsbeschränkungen müssen aber keine Isolation oder den Verzicht auf Kontaktpflege bedeuten. Telefon und Internet sind wichtiger denn je, und auch über soziale Medien kann geworben werden. Das nutze ich“, sagt der 43-Jährige. Auf seiner Webseite macht er klar, dass sein Betrieb auch online weiterläuft.

Whiskyhaus: So funktioniert der Kundenservice in Corona-Zeiten

Beraten wird individuell per Telefon oder E-Mail. Bestellte Waren können vor der Tür abgeholt werden. Auf der Homepage und auf Social-Media-Kanälen veröffentlicht er selbst gestaltete Videos mit persönlichen Botschaften sowie neue Angebote des Ladens und zeigt so, wie gelebter Kunden-Service auch bei geschlossener Ladentür funktioniert.

„Wir haben bereits Ende vergangenen Jahres gemerkt, dass viel weniger Leute in das Geschäft kamen, aber dafür hat der Online-Handel zugenommen, und das hält an“, freut sich Bonn. „Inzwischen kennt man uns ja auch bundesweit. Wir kümmern uns täglich um Bestellungen“, erklärt er. Zum Team gehören vier festangestellte Mitarbeiter.

Wie seine Kunden vermisst auch Marco Bonn Whisky-Seminare vor Ort. „Denn es geht um das gemeinsame Erleben von Geschmäckern“, versichert der Kenner. Whisky sei unglaublich vielfältig, das Aromenspektrum reiche von floral-lieblichen bis hin zu kräftigst getorften Sorten. Aber solche Seminare könnten durchaus auch als Online-Tastings veranstaltet werden, resümiert er.

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In diesen Tagen lautet seine Botschaft: „Wir sind weiterhin erreichbar.“ Vielleicht blieben so mehr kleine Läden an der Ecke erhalten.