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Bewohner hatten Operationen abgesagtBrühler Pflegeheim macht Kreis schwere Vorwürfe

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Die Bewohner und Mitarbeiter des Hauses Wetterstein werden vorerst nicht geimpft.

Brühl – Es sind unruhige Tage, die das Haus Wetterstein derzeit erlebt. „Hier ist wirklich einiges los“, sagt Michael Penning mit einem bitteren Unterton in der Stimme. Penning ist Geschäftsführer des Seniorenheims, das mit rund 560 Bewohnern zu den größten Einrichtungen dieser Art in Nordrhein-Westfalen zählt. Und er ist zutiefst enttäuscht. Nach einigem Hin und Her war ihm in der vergangenen Woche von der damals noch zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) signalisiert worden, dass am Montag im Wetterstein eine große Impfaktion über die Bühne gehen werde.

Ein echter Kraftakt

„Gemeinsam mit Ärzten, Pflegern, Apothekern und Angehörigen haben wir dann in vier Tagen die Voraussetzungen geschaffen, dass die Bewohner in ihren Wohnungen geimpft werden können“, sagt er. Ein Kraftakt sei das gewesen – zumal in vielen Fällen Vollmachten und weitreichende Informationen einzuholen gewesen seien.

Doch am Freitagabend erfuhr Penning, dass der Termin nicht mehr sicher sei, weil nun statt der KV der Kreis für den Ablauf verantwortlich sei. „Auf unsere Anfrage hin, erhielten wir dann am Montag eine Absage“, so der Geschäftsführer. Die geplante Impfung von 512 der 560 Bewohner und 200 der rund 300 Mitarbeiter war geplatzt.

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Haus Wetterstein: „Die Menschen waren sauer und sehr enttäuscht“

Via Rundschreiben, E-Mail und hausinterner Videobotschaft verkündete er notgedrungen die Nachricht. „Die Menschen waren sauer und sehr enttäuscht. Manche hätten eigens Operationen abgesagt, um die Injektion erhalten zu können.

Auch Penning kann das Vorgehen des Kreises nicht nachvollziehen. Im Haus Wetterstein lebten viele besonders gefährdete Menschen dicht zusammen, es habe auch schon einige Todesfälle durch das Coronavirus gegeben. „Mit einer so gut vorbereiteten Impfaktion hätte man leicht einen großen Schritt zur Risikominimierung machen können“, sagt er.

Rhein-Erft: Geschäftsführer Penning ist sauer auf den Kreis

Vom Kreis heißt es, dass man am Freitag und damit drei Tage früher als gedacht, die Aufgabe von der KV übernommen habe, die zu impfenden Einrichtungen auszuwählen. Auf der am Freitag von der KV übermittelten Liste für die laufende Woche sei die Einrichtung Wetterstein nicht vorgesehen gewesen. Auch sei seitens des Kreises keine Zusage für eine Impfung für den 18. Januar gemacht worden. Anhand der KV-Liste wolle man bis Monatsende alle stationären Pflegeeinrichtungen einer ersten Impfung zuführen. Beim Haus Wetterstein handele es sich aber nicht um eine stationäre Pflegeeinrichtung. Wie mit Einrichtungen des betreuten Wohnens wie dem Wetterstein umzugehen sei, habe man nun beim Landes-Gesundheitsministerium erfragt.

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Penning überzeugt das nicht. „Wir fallen durchs Raster“, meint er. „In einem vergleichbaren Seniorenheim unseres Betreibers in Bochum ist dagegen längst geimpft worden.“ Man werde weiter kämpfen. Der Wetterstein-Geschäftsführer kündigte eine Unterschriften-Aktion an. Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann werde Post aus Brühl erhalten.