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Krankenhausplan NRWWas Kölner Kliniken künftig bieten

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Bettenhaus der Uniklinik Köln Bettenhaus der Uniklinik Köln vor blauem Himmel mit Wolken

19 Kliniken in Köln kümmern sich auch künftig um die Patientinnen und Patienten. Die Uniklinik ist als Maximalversorger eine davon.

Der Krankenhausplan NRW verändert Kölns Kliniklandschaft. Wir zeigen Angebote – und wo sich Leistungsgruppen der Krankenhäuser verändern.

Die Zahlen allein umreißen in etwa die Größe der Aufgabe: 306 Krankenhäuser, 64 Leistungsgruppen, vier Planungsebenen, darunter 53 Kreise, 16 Versorgungsgebiete, fünf Regierungsbezirke und zwei Landesteile. Seit 2018 arbeitet das Gesundheitsministerium NRW an einem Krankenhausplan, der die Qualität der stationären Versorgung verbessern und dem ruinösen Wettbewerb der Kliniken um Patienten entgegenwirken soll.

Nach 6200 Einzelentscheidungen stand Ende 2024 ein Plan, der die Krankenhauslandschaft in NRW nun ab dem 1. April 2025 verändern soll. Wobei einigen Kliniken Übergangsfristen bis Jahresende gewährt wurden, um den Umbau reibungslos gestalten zu können. Eine stärkere Spezialisierung ist vor allem bei schweren Erkrankungen avisiert, in welchen die Expertise schwerer wiegt als die Wohnortnähe. So wurde die Anzahl der Kliniken, die Leberkrebs behandeln sollen, beispielsweise um fast 75 Prozent reduziert. Auch soll nur noch eine von bisher drei Kliniken für die Behandlung von Eierstockkrebs zuständig sein.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat viele Player an einen Tisch gebracht, darunter auch die Krankenhausgesellschaft, die Krankenkassen, die Ärzte- sowie Pflegekammer. Ganz ohne Widerstand werden die Pläne aber nun dennoch nicht durchgesetzt.

So sind im juristischen Streit um die Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen am Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster bislang acht Eilverfahren eingegangen. Dabei geht es um Entscheidungen aus der Vorinstanz an den Verwaltungsgerichten Düsseldorf und Gelsenkirchen, bei denen entweder das Land oder die Kliniken zuvor erfolgreich waren.

Die Krankenhäuser wehren sich dagegen, dass sie ab dem 1. April bestimmte Leistungen nicht mehr anbieten dürfen. Insgesamt gibt es vor den Verwaltungsgerichten laut NRW-Gesundheitsministerium 28 Eilanträge und 95 Klagen gegen die Krankenhausplanung des Landes.

Sieht man sich die spezifischen Leistungsgruppen für Köln an, so folgt das Bild dem Landestrend: Deutlich reduziert wurde das Angebot für Leber- und Speiseröhreneingriffe (je minus 75 Prozent), Eierstockkrebs (minus 70 Prozent), aber auch bei der Revision von Knie- und Hüftprothesen (minus 58, bzw. minus 56 Prozent), Bauchspeicheldrüsenkrebs (minus 56 Prozent) und Eingriffen zur Reduktion massiven Übergewichts.

In unserer Grafik erfahren Sie, welche Kliniken künftig welche Leistungsgruppen behalten, welche sie zum 1.4. oder zum Jahresende verlieren und wo sie vielleicht sogar ausbauen können.