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Serie „Unser Wasser“Wie Milan Robinet seinen Traumjob am Bleibtreusee in Brühl fand

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann sitzt mit Wasserski an einem See.

Milan Robinet hat am Bleibtreusee seinen Traumjob gefunden.

Als Teenager arbeitete Milan Robinet als Aushilfe auf der Wasserskianlage, inzwischen ist er Geschäftsführender Teilhaber.

Für den ersten Wandel brauchte es nur ein paar Tage. 2007, kurz nach Eröffnung der Wasserskianlage am Brühler Bleibtreusee, tauschte Milan Robinet die kurz zuvor erstandene Zweiwochen-Karte gegen ein Jahresticket ein. „Es hat mich direkt gepackt“, sagt der Hürther über die Begeisterung für das Wakeboarden. Dass weitere Veränderungen folgen und seine berufliche Zukunft an diesem Gewässer spielen würde, ahnte er als Teenager nicht.

Im Jahr darauf begann Robinet, als Aushilfe auf der Anlage zu jobben. Dabei blieb es eine Weile. Im Sommer verdiente er sich ein gutes Taschengeld und drehte seine Runden auf dem See, wo einige Jahrzehnte zuvor noch ein Braunkohle-Tagebau war. Die nächste einschneidende Veränderung folgte 2015.

Ich genieße jeden Tag.
Milan Robinet

Bei der Organisation der Deutschen Wakeboard-Meisterschaften an dem Gewässer packte er derart überzeugend an, dass ihm die Eigner der Anlage anboten, von der Aushilfe zum Geschäftsführer zu werden. „Damit hatte ich meinen Traumjob gefunden“, blickt der heute 32-Jährige zurück. Robinet schloss noch seine nach dem Abitur begonnene Ausbildung zum Physiotherapeuten ab und ging 2017 erstmals als Geschäftsführer in eine Saison am Wasser.

„Ich genieße jeden Tag“, sagt der Hürther, der inzwischen zum Geschäftsführenden Teilhaber geworden ist. „Zusammen mit meinem Team kann ich die Gäste glücklich machen, ihnen eine gute Zeit bescheren“, betont er. Das erfülle ihn und gebe ihm die nötige Motivation für die kräftezehrende Saison. Denn so schön es für die Besucher auch ist, den hellen Sandstrand, die große Liegewiese und den See zu genießen, so viel Arbeit bedeutet das für Robinet und seine Mitarbeiter.

Bleibtreusee in Brühl: Bis zu 3500 Menschen bei gutem Wetter

Es gilt nicht nur, sich um Wasserski-Fahrer, Wakeboarder und Stand-up-Paddler zu kümmern. Als Pächter des landeseigenen Grundstücks sei man für Grünschnitt, Pflege, ja sogar die Abfallentsorgung rund um den gesamten See verantwortlich. Auch die Gastronomie muss am Laufen gehalten werden. An Tagen mit blauem Himmel und 30 Grad Temperatur tummeln sich bis 3500 Menschen am Wasser. „Dann gehen schon mal 250 Kilogramm Pommes über den Tresen“, so Robinet. Ein Zwölf-Stunden-Tag sei im Sommer eine positive Ausnahme für ihn. „Ich bin da reingewachsen und komme mit dem Stress klar“, sagt er.

Zumal der Job vielfältig sei. Robinet spricht mit Kunden über Feiern, die er seit einiger Zeit auch in einem schmucken Restaurant am Strand anbietet, er packt an, wenn die Technik der Wasserskianlage streikt, kümmert sich um Warenbestellungen und die Anliegen seiner inzwischen zehn festen Mitarbeiter und rund 50 Aushilfen.

„Außerdem sind wir immer auf Personalsuche, motivierte Leute zu finden ist nicht so leicht“, sagt er. Bislang sei es aber immer gelungen, einen guten Teamspirit zu schaffen. Das Arbeitsvolumen eines Tages ist kaum zu kalkulieren. Denn das Geschäft am See ist wie wenige andere abhängig vom Wetter. „Die Leute denken immer, das ist alles ein Selbstläufer, sehen aber nur die schönen Tage. Wenn es regnet und kühl ist, machen wir kaum Umsatz, aber unsere Kosten laufen weiter“, betont der Geschäftsführer, der zuletzt allein für den Austausch des Sandes eine fünfstellige Summe investiert hat.

Die Saison läuft von Anfang April bis Ende Oktober. „Hinzu kommen ein Monat Vorlaufzeit und ein Monat Nachbereitung“, erklärt er. Erst Ende November fällt wirklich der Hammer. Für Robinet geht dann an andere Gewässer. Zum Tauchen irgendwo im Süden. Dass er irgendwann keine Lust mehr auf eine Rückkehr haben könnte, glaubt er nicht. Am Wasser des Bleibtreusees, sagt Robinet, habe er schließlich den coolsten Job der Welt gefunden.

Weitere Informationen zur Anlage am Bleibtreusee gibt es hier.