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Kritik am RegionalplanUmweltschützer kämpfen weiter gegen Phantasialand-Erweiterung

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Phantasialand_Chiapas

Am 9. April startete die Sommersaison im beliebten Brühler Freizeitpark. (Archivbild)

Brühl-Badorf – Die Initiative „50TausendBäume“ übt Kritik am Entwurf für den neuen Regionalplan.

Klima- und Ressourcenschutz spielten nur eine untergeordnete Rolle in dem Plan, der die Grundlagen für die zukünftige Siedlungs-, Infrastruktur- und Freiraumentwicklung im Regierungsbezirk Köln aufzeigt. Würden die Möglichkeiten seitens der Kommunen ausgeschöpft, hätte das nach Ansicht der Initiative gravierende Auswirkungen: Schutzgebiete würden zerschnitten, Böden versiegelt und der Wasserhaushalt beeinträchtigt.

Unrühmliches Beispiel sei die geplante Erweiterung des Phantasialand. Der Freizeitpark sei eine der am stärksten versiegelten Flächen und liege zusammen mit dem für die Erweiterung vorgesehen Naturschutzgebiet Ententeich auf dem höchsten Punkt der Stadt. „Da braucht man keine große Fantasie, um sich vorzustellen, welche Folgen ein Starkregen für die tiefer liegende Wohnbebauungen haben wird, wenn die Erweiterung realisiert wird“, warnt Dr. Doris Linzmeier, Sprecherin der Initiative 50TausendBäume.

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Umwidmung zugunsten des Brühler Phantasialands unbegründet

Die Begründung für die 2013 im Regionalplan erfolgte Umwidmung des Areals rund um den Ententeich in einen „Allgemeinen Siedlungsbereich für zweckgebundene Nutzungen“, der Freizeitpark brauche die Erweiterung aus Wettbewerbsgründen, werde durch Marktanalysen widerlegt. Das Phantasialand sei einer der beliebtesten Freizeitparks in Deutschland.

Die Initiative 50Tausend Bäume fordert daher, die Planänderung wieder zurückzunehmen. „Das Naturschutzgebiets Ententeich muss erhalten bleiben“, macht Linzmeier deutlich. Mit dieser Forderung sieht sie sich im Einklang mit der Position des rot-grünen Mehrheitsbündnisses im Stadtrat. Dieses will kein Baurecht schaffen. Ein anderes Hindernis für die Erweiterung wurde im März noch unter Regie der alten schwarz-gelben Regierung in Düsseldorf beseitigt.

Damals schlossen Land und Betreibergesellschaft des Freizeitparks einen Grundstückstauschvertrag, der dem Phantasialand einen Zugriff auf die in den Blick genommene Erweiterungsfläche im Westen gewährt. Der Eigentumsübergang erfolgt jedoch erst mit Inkrafttreten eines durch die Stadt aufzustellenden Bebauungsplans.

Umweltschützer wollen Bebauung verhindern

Würde der Regionalplan bei der anstehenden Neuaufstellung im Sinne der Initiative geändert, wäre einer Bebauung ein weiterer Riegel vorgeschoben. Allerdings gibt es keine Signale, die auf eine Änderung hindeuten.

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Auch Linzmeier sieht „nur geringe Chancen“. Man habe aber ein Zeichnen setzen wollen. Und daher von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, im Rahmen der Ende August abgeschlossenen Öffentlichkeitsbeteiligung Stellung bezogen. In den kommenden Monaten werden die eingegangenen Stellungnahmen zum Entwurf des Regionalplans von der Bezirksregierung Köln als Regionalplanungsbehörde ausgewertet.