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Pläne für Brühler FeuerwacheKostenschätzung löst Erstaunen und Sorge aus

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Auf der Brache an der Römerstraße soll die neue Brühler Feuerwache gebaut werden.

Brühl – Der große Andrang von Bürgern, Bauexperten und Feuerwehrleuten ließ erahnen, wie brisant die Sitzung des Hauptausschusses war. Auf der Tagesordnung stand die Erläuterung der Vorplanung zum Bau der neuen Feuerwache. Und über allem schwebte eine Zahl.

85 Millionen Euro. So viel könnte die Realisierung des Projekts auf der Brache im Dreieck von Römer- und Liblarer-Straße verschlingen.

Die Zahl habe ihn überrascht. Offenbar gebe es bei Baukosten derzeit nur die Wahl zwischen einem Anstieg und einem steilen Anstieg, sagte Bürgermeister Dieter Freytag, denn gestartet sei man in der ersten Machbarkeitsstudie vor einigen Jahren noch bei 20 Millionen Euro. Seine Mahnung, es handele sich um eine Schätzung und keinesfalls um eine scharfe Berechnung, fing die Gedanken der Ausschussmitglieder nicht ein.

Brühler Politik für weiteren Workshop

Unisono bekannten diese ihre Überraschung und Sorge. „Wir gehen über die Grenze hinaus“, sagte etwa FDP-Fraktionschef Jochem Pitz mit Blick auf die finanziellen Möglichkeiten der Stadt. „Das muss finanziert werden, und das Zinsparadies ist vorüber“, so Pitz, der riet, innezuhalten und nochmals zu beratschlagen.

Genau das wollen Politik und Verwaltung nun auch tun. In einem weiteren Workshop soll über Details des Baus, konkrete Zahlen und mögliche Einsparpotenziale bei der Fassadengestaltung, der Installation einer Photovoltaikanlage und der Wärmeversorgung gesprochen werden. Ein grundsätzlicher Kurswechsel ist jedoch unwahrscheinlich. Denn es steht keine Alternative zur Wahl. Selbst Pitz deutete nur zart eine nochmalige Diskussion über den Standort an.

Keine Standort-Alternative für Brühler Feuerwache

Die Idee, im Brühler Westen, unweit des BTV-Sportzentrums oder gar ganz woanders zu bauen, ist längst vom Tisch und der neue Standort seit 2020 im Brandschutzbedarfsplan festgeschrieben. „Wir brauchen die neue Feuerwache und wir brauchen sie an diesem Standort. Sonst kommen wir in die Bredouille“, sagte Freytag. Letztlich gehe es darum, vernünftige Arbeitsbedingungen für die Feuerwehr zu schaffen und das Erreichen aller potenziellen Einsatzorte im vorgeschriebenen Zeitrahmen zu gewährleisten. Dies ist vom derzeitigen Standort an der Rheinstraße in Brühl-Ost nicht möglich.

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Das Modell zeigt den Entwurf des Feuerwehr-Gebäudes und die bestehende umliegende Bebauung. Im Vordergrund ist das Seniorenheim Johannesstift zu sehen, links die Liblarer-Straße. 

CDU-Stadtverordneter Frank Pohl sicherte die Unterstützung seiner Partei für das Projekt zu. Zustimmung kommt auch von Piraten, Linke und AfD. SPD-Stadtverordneter Marcus Venghaus betonte, man halte grundsätzlich am Neubau fest. Das tun auch die Grünen, selbst wenn deren Fraktionschefin Simone Holderried besonders deutlich ihre Verwunderung über die Kostenexplosion artikulierte. Sie könne nicht verstehen, warum sich der Raumbedarf der Feuerwehr im Verlauf der bisherigen Planung derart erhöht habe.

Die Erklärung lieferte die Verwaltung in der Sitzungsvorlage wie folgt: „Die Machbarkeitsstudie basierte nur auf einer groben Umsetzung der damaligen Feuerwache ohne konkretes Raumprogramm oder gar Funktionsprogramm. Hinzu kommt, dass der Raumbedarf, etwa bei der Rettungswache, zwischenzeitlich gestiegen ist. Zudem ist man bei der Machbarkeitsstudie noch davon ausgegangen, dass eine Tiefgarage nicht notwendig sei.“

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Die angesichts des kleinen Bauplatzes sowie aus Gründen des Lärmschutzes notwendige, 3300 Quadratmeter große Tiefgarage und der schwierige Baugrund, einst Standort einer Ziegelei, gelten als wesentliche Kostentreiber. Hinzu kommt die Sorge vor weiter steigenden Preisen bei Handwerkerleistungen und Material. So geht die Kostenschätzung noch von 65,9 Millionen Euro aus. Mit Blick auf die potenziellen Baukosten in den Folgejahren und Risikozuschlägen werden daraus die besagten 85,7 Millionen Euro.