Jahrelang gesperrtGroßer Inselweiher am Schlosspark in Brühl ist wieder geöffnet
Brühl – Die Schlossstadt ist um eine Attraktion reicher, denn Teile des Parks am großen Inselweiher von Schloss Augustusburg sind wieder geöffnet.
„Wir wollen ihn langsam zugänglich machen, um die Pracht gut im Auge behalten zu können“, sagte Regina Junga, Dienststellenleiterin der Unesco-Welterbestätte, bei einem Rundgang. Deshalb hat der Park von freitags bis sonntags und an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Inselweiher am Schlosspark in Brühl seit 2009 gesperrt
Im Lauf der Jahre haben hier viele fleißige Hände ein romantisches Naturbild im Sinne eines englischen Landschaftsgartens entstehen lassen. Das fünf Hektar große Areal östlich der Bahnlinie ist nur durch einen kleinen Tunnel unter den Gleisen zu erreichen. Das Gelände musste 2009 gesperrt werden, da es verwildert war.
Danach habe das Land als Eigentümer die Chance genutzt, dieses Gebiet anhand von Plänen des berühmten Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné und eines Zeichners aus den Jahren 1843 und 1859 wiederherzustellen und die historischen Parkstrukturen mit ihren Sichtachsen herauszuarbeiten, berichtete Junga weiter. Lenné hatte die östliche Gartenpartie des barocken Parks verändert und hier eine malerische Seenlandschaft mit geschwungenen Uferlinien geschaffen. Als zusätzlicher Höhepunkt war die 1844 eröffnete Eisenbahnstrecke Köln–Bonn durch den Park gelegt worden, damit Spaziergänger sich an der vorbeidampfenden Sensation erfreuen konnten.
Unterführung zum Inselweiher wird von der Bahn saniert
2012 hatten erste Fäll- und Schnittarbeiten begonnen. „Wir sind von Anfang an behutsam vorgegangen, denn die strenge Beachtung von Natur- und Artenschutz stand im Vordergrund, um auch die Fledermaus oder Haselmaus nicht zu gefährden“, erläuterte Ulrike Thormann, Leiterin der Abteilung Bauen und Restauration bei der Schlossverwaltung. So wurden die ursprünglichen Rundwege neu angelegt, eine Brücke gebaut, die Ufer naturnah saniert, der verdichtete Wildwuchs entfernt sowie neue Bäume und Pflanzen gesetzt.
„Offene Wiesenbereiche wechseln sich mit Sträuchern, Gehölzgruppen und Einzelbäumen ab“, so der gärtnerische Leiter Ufuk May. „Es gibt einen Lebensraum für Höhlenbrüter, Fledermäuse, Wasservögel und zahlreiche Kleintiere sowie Insekten.“ Die Unterführung zum großen Inselweiher wird von der Bahn in einigen Jahren generalsaniert. Daher wurden erst mal die Wände weiß gestrichen und für ein Kunstprojekt genutzt.
Das könnte Sie auch interessieren:
Schülerinnen und Schüler der Kunst- und Musikschule fotografierten dazu in der Natur runde Formen (Mandalas). Zusammen mit Fotos von kreisförmigen Motiven aus den Schlössern Augustusburg und Falkenlust fügte die Mediengestaltung der Stadt diese Bilder zu großen Tafelmosaiken zusammen.