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RWE-TagebauplanerSophienhöhe wird nicht abgetragen

Lesezeit 2 Minuten

Die Sophienhöhe (oben) soll nicht abgetragen werden. Das teilte ein RWE-Tagebauplaner im Ausschuss mit.

Elsdorf – Die Sophienhöhe soll nicht zur Verfüllung des Tagebaus Hambach wieder abgetragen werden. Das teilte RWE Power auf Anfrage der Grünen im Planungsausschuss mit.

Anlass für die Anfrage waren laut Grünen-Sprecher Michael Broich „viele Gerüchte“, dass die Außenkippe des Tagebaus, die seit 1978 aus den Erdschichten über der Braunkohle aufgeschüttet wurde, wieder ins Loch gebaggert werden soll, um die steile Kante vor Elsdorf abzuschrägen und damit nutzbar zu machen.

Sophienhöhe besteht aus gemischtem Material

Hendrik Stemann, RWE-Tagebauplaner, verwies darauf, dass die Sophienhöhe aus einer Mischung aus festem und breiigem Material bestehe. Die Komponenten müssten getrennt werden, und das sei aufwendig. „Die Konsistenz schließt eine erneute Abtragung aus.“

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Geplant sei, sagte Stemann, die erforderlichen Erdmassen unter anderem im Restvorfeld zu entnehmen. Die vorläufige Planung, so erläuterte er, sehe vor, dass die Bagger auf Kerpener Seite bis hinter der jetzigen Ortslage von Manheim vordrängen, auf Merzenicher Seite bis vor Morschenich. Genehmigt und in einen neuen Betriebsplan gefasst ist das noch nicht. „Wir müssen jetzt mit der Kohlegewinnung eine Vollbremsung machen“, sagte der Tagebauplaner. Das erfordere „Abstriche bei der Gestaltung der Rekultivierung“. Nur das Flöz und die unteren Erdschichten würden noch abgebaggert, und dadurch werde die Kante vor dem Hambacher Forst steiler.

800 Baumarten, 1000 Tierarten und 120 Kilometer Freizeitwege

Gregor Eßer, Leiter der RWE-Forschungsstelle Rekultivierung, stellte den Natur- und Freizeitwert der Sophienhöhe heraus. Auf dem mehr als 40 Jahre alten, bis zu 200 Meter hohen Berg, dem seit 1986 die Innenkippe auf ausgekohltem Gebiet angegliedert wurde, gebe es 800 Baumarten, 1000 Tierarten und 120 Kilometer Freizeitwege. Das sei ein Erfolg der Gestaltung und des umgewälzten Bodens. „Der erlaubt eine Zeitreise zurück um 100 bis 150 Jahre. So gibt es dort Orchideenarten, die sich aus früher tiefer liegenden Schichten selbst neu entwickelt haben.“

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„Wir haben damals nicht geglaubt, das so etwas Tolles wie die Sophienhöhe entsteht“, begründete Michael Broich, dessen Partei früher die Wiederverkippung der Höhe favorisiert hatte, den Sinneswandel. Er begrüßte die Klarstellung, dass auch nach den Plänen von RWE Power nicht vorgesehen ist, den Wald abzuholzen und die Sophienhöhe abzutragen.