„Es geht um das Wohl der Kinder“Europaweite Ausschreibung der Elsdorfer OGS-Betreuung
Elsdorf – Die Stadtverwaltung wird die Offene Ganztagsbetreuung (OGS) an den drei Grundschulen für die Zeit nach den Sommerferien wie vorgeschrieben europaweit ausschreiben, und zwar in der jetzigen Betreuungsform von 8 bis 16 Uhr. Das hat der Schulausschuss nach langer Diskussion bei drei Enthaltungen von FDP und Stimme für Elsdorf in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Zudem soll auf Antrag von Stefan Ebel (CDU) eine Umfrage aufzeigen, wie viel Interesse an einer kürzeren Betreuungszeit von 8 bis 13 Uhr besteht.
Die OGS sichert vielen Eltern die Möglichkeit, ihren Beruf auszuüben und währenddessen ihre Kinder in der Garantiezeit von 8 bis 15 oder 16 Uhr in guter Obhut zu wissen. Offenbar mehrere Eltern wollen – vielleicht nach einem Halbtagsjob – ihre Kinder aber bereits um 13 Uhr wieder zu Hause haben. Der Verein GiP (Ganztag in Partnerschaft – ursprünglich Ganztag in Pulheim) lehnt die Betreuung lediglich bis 13 Uhr als pädagogisch nicht sinnvolle, reine Verwahrung ab. An einer Ausschreibung beider Betreuungsformen als Paket werde sich GiP daher nicht beteiligen, unterstrich die Mitgeschäftsführerin des Vereins, Iris Flacke.
„Es geht um das Wohl der Kinder“
Die Stadtverwaltung erklärte, dass das Angebot beider Modelle, betrieben von unterschiedlichen Anbietern, räumlich nicht funktioniere. Zudem hatte sich schon vor drei Jahren kein Anbieter auf die Ausschreibung der parallelen Kurzzeitbetreuung gemeldet. Damals hatte Harald Könen (SPD) auf Bitten mehrerer Eltern vornehmlich aus Esch das Thema in die Politik getragen, das dort offenbar seitdem für Diskussionen sorgt.
Während Könen zunächst den Verbleib von GiP oder einem Konkurrenten für den Ganztag sichergestellt wissen will, griffen Freie Demokraten und Stimme für Elsdorf das Anliegen nachdrücklich auf. „Es geht um das Wohl der Kinder“, betonte Petra Wenge (Stimme) und verwies zusammen mit Carmen Eilers (FDP) auf die Nachbarstädte Bedburg und Bergheim, wo es das verkürzte Angebot alternativ gebe.
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Die drei Grundschulleiterinnen Katharina Knöfel (Erich-Kästner-Schule, Esch) Christa Sommer (KGS, Mitte) und Andrea Houbé (Eulenschule, Berrendorf) lobten die gute und organisatorisch wie pädagogisch ineinandergreifende Zusammenarbeit mit Ganztag in Partnerschaft. In den zurückliegenden zweieinhalb Jahren, in denen GiP die OGS betreibt, haben Schulen, GiP und Stadtverwaltung Richtlinien zur Kooperation im Schulalltag erarbeitet, der Zuständigkeiten klärt, Kommunikationswege regelt, ein Sicherheitskonzept umfasst und den Umgang mit Beschwerden definiert.
Flacke sieht, wie sie auf Nachfrage sagte, durch die konzeptionelle Zusammenarbeit mit den Schulen gute Chancen, nach der europaweiten Ausschreibung den Zuschlag zu erhalten.