Massive FehlkalkulationKita-Anbau in Elsdorf wird erheblich teurer
Elsdorf-Angelsdorf – Die Erweiterung der Kita Westendpänz an der Nollstraße neben dem Rathaus werde, heißt es heute, nicht 2,1 Millionen Euro kosten, sondern 2,8 Millionen. Das teilte die Fachabteilung der Verwaltung dem Stadtrat mit.
Die Baukosten, die mit 1,5 Millionen Euro vom Land gefördert werden, werden von mehreren Faktoren immerhin um etwa ein Drittel in die Höhe getrieben gegenüber der Kalkulation aus dem Frühjahr 2020.
Elsdorf: Kosten teilweise mehr als doppelt so hoch
Das mit der Entwurfsplanung beauftragte Architekturbüro hat sich an der europaweiten Ausschreibung der Ausführung nicht beteiligt, sodass im September der bei der Ausschreibung Nächstplatzierte beauftragt wurde. Dessen Ausführungsplanung ergab, dass Arbeiten im Bestandsgebäude, Gründungsarbeiten und die Einrichtung der Baustelle „massiv“ zu niedrig kalkuliert waren.
Zudem erfordere die Ausführung in Holzbauweise mit großen Fenstern eine Innenraumkühlung durch außen angebrachten Sonnenschutz, die nicht einkalkuliert gewesen sei. In nahezu allen Gewerken kommt der neue Unternehmer zu höheren, teils mehr als doppelt so hohen Kosten.
Stadt Elsdorf verzichtet auf neue Ausschreibung
Auf eine neuerliche Ausschreibung habe die Stadt verzichtet, um die angepeilte Fertigstellung der Erweiterungsbauten zum Jahresende nicht zu gefährden.
Ein weiterer Grund seien, so führte Stadtarchitektin Daniela Abou-Zeid aus, die gestiegenen Materialpreise, zuvorderst bei Holz und Dämmmaterial, und die derzeit preistreibend gefüllten Auftragsbücher der Handwerksbetriebe. Die Mehrkosten sollen durch Minderauszahlungen für die gemeinsamen Stadtwerke von Bergheim, Bedburg und Elsdorf gedeckt werden. Die Stimme für Elsdorf, die sich bei Zustimmung der anderen Fraktionen zum Preisaufschlag enthielt, forderte, die Baumaßnahme auf Einsparmöglichkeiten zu durchforsten. Das werde ständig praktiziert, sicherte Abou-Zeid zu. Es werde „kein Luxus-Kindergarten gebaut, sondern nur das, was nötig ist“.
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Probleme bereitet auch der Fassadenbauer, der am Oberstufenanbau im Schulzentrum tätig ist. Er kann zurzeit wegen Erkrankung vieler Mitarbeiter und fehlenden Materials nicht arbeiten. Dadurch verschöben sich auch einige Arbeiten und Termine der Nachfolgegewerke. Dadurch bedingte Mehrkosten infolge der Behinderungsanzeige würden zurzeit geprüft.