Erftstadt-Lechenich – Das vom Veranstalter geplante Feuerwerk übernahmen am Ende höhere Mächte. Denn mit Blitz und Donner endete am Samstagabend kurz vor 22 Uhr das Konzert der Kölner Kultband Höhner in der Kultursommer-Arena der Firma PA-Line Mediatechnik im Gewerbepark am Albert-Einstein-Ring. Schon mit den ersten Regentropfen gegen 21.50 Uhr machten sich die etwa 300 Besucher eilig auf den Heimweg.
Annähernd zwei Stunden purer Musikgenuss lag hinter ihnen. Die Höhner spielten nicht nur für ihr Publikum, sondern präsentierten zunächst auf der großen Leinwand Eindrücke von ihrer Reise mit den Roten Funken nach Amerika und Kuba und wie sie dort unter anderem ihren Hit „Viva Colonia“ gesungen und dazu mit den Kubanern getanzt hatten. In der Ferne stellten sie laut Video unter Beweis, dass sich das rheinische Temperament kaum von dem in Kuba unterscheidet.
Elektrisiertes Publikum
Mit ihrem Song „Wo mir sin is Kölle“ stiegen Frontmann Henning Krautmacher und seine Mitmusiker Hannes Schöner, Joost Vergoossen, Jens Streifling, Micki Schläger und Heiko Braun dann ins Livekonzert ein. Das Publikum schien wie elektrisiert. Mitsingen war ja laut der Corona-Verordnung nicht gestattet.
Um ihren Emotionen freien Lauf zu lassen, klatschten die Fans und stampften im Takt der Musik mit den Füßen so fest auf den Boden, dass dieser vibrierte. Natürlich durfte auch ihr Hit „Wir halten die Welt an“ nicht fehlen, wobei es die Höhner laut Frontmann Krautmacher nicht für möglich gehalten hätten, wie sehr die Welt durch die Corona-Krise dann tatsächlich zum Stillstand kam.
Spaß in und vor der Bühne
Spaß hatten die Zuschauer, aber Spaß hatten auch die Musiker auf der Bühne. „Das ist denen anzusehen, das spürt man“, sagte Ulla Schumacher (68). Sie war zum ersten Mal beim Erftstädter Kultur-Sommer. Für ihre beiden Tischnachbarn war es bereits das zweite Konzert. Dabei lobten auch sie die Gastgeber für das Konzept, mit dem die Hygiene- und Abstandsregelungen auf dem Gelände umgesetzt werden.
„Das ist hier alles gut geregt“, so Schumacher. Und dann klatsche auch sie wieder mit, als die Höhner live auf der Bühne, unterstützt von viel Prominenz auf der Videowand im Hintergrund, den Song „Zeit für Menschlichkeit“ sangen. Wie Krautmacher erklärte, sei das Lied eine Gemeinschaftsproduktion mit Freunden und dem Diözesan-Caritasverband Köln zugunsten obdachloser Menschen. In den vergangenen Monaten seien bereits Spenden in Höhe von über 28 000 Euro eingegangen.