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Hoher Besuch auf Gymnicher KirchturmSanierung der Kirche St. Kunibert geht weiter

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Die mit Blattgold belegte Kugel wurde hoch auf dem Kirchturm unterhalb des Wetterhahns und des Kirchenkreuzes montiert.

Erftstadt-Gymnich – Schon von Weitem ist sie zu sehen: Die goldene Kugel unter dem Kreuz und dem goldenen Wetterhahn an der Spitze der Kirche St. Kunibert funkelt wieder. Im Beisein von Weihbischof Rolf Steinhäuser, Pfarrer Hans-Peter Kippels, einigen Handwerkern, Architekt Max Ernst sowie dem Vorsitzenden des Kirchenvorstands, Wilfried Breuer, und seinem Stellvertreter Joachim Axer wurde die vergoldete Kugel wieder an ihren Platz in etwa 55 Metern Höhe oberhalb des Kirchendachs montiert.

Zwei Zeitkapseln

In ihr sind zwei Zeitkapseln, in die Breuer teils mehr als 140 Jahre alte, aber auch neue Dokumente steckte – darunter eine Kopie des Artikels zur Sanierung des Kirchendaches, der Mitte April in dieser Zeitung erschienen ist. Ein Mund- und Nasenschutz, der nachfolgende Generationen an die Corona-Pandemie erinnern soll, wurde ebenfalls in die Zeitkapsel gelegt.

„Das war ja richtig spannend und aufregend“, merkte Steinhäuser an, der in Erftstadt auf Visitation war. Höhenangst hat er offenbar nicht, er fuhr außen am Kirchturm mit dem Baustellenaufzug in die Höhe. Den Ausblick von dort oben beschrieb er als „großartig.“ „Ganz Gymnich liegt einem zu Füßen“, sagte er.

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Ein Blick von oben auf das Dach des Kirchenschiffs von St. Kunibert. Es wird saniert und neu mit Schiefer eingedeckt.

Steinhäuser lobte aber auch die feinen und exakten handwerklichen Arbeiten. Mit Turm-Blattgold (24 Karat) hat das Unternehmen Hoppen die Kugel belegt. Der Junior des Unternehmens, Stefan Hoppen, hat sie dann mit dem Mitarbeiter der Kunstschmiede, Oliver Jung, vor den Augen der Geistlichen an ihrem Platz montiert und versiegelt. Von den Dachdeckerarbeiten berichtete Architekt Max Ernst aus Zülpich, dessen Urgroßonkel der berühmte Künstler Max Ernst war.

Gute Zusammenarbeit mit den Handwerkern

Ernst lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit den Handwerksbetrieben und dem Bauausschuss. Bisher laufe alles nach Plan. Am Turmhelm seien die schadhaften Balken entfernt und durch neue ersetzt worden. Das markante Dach des Zwiebelturms wurde mit Schiefer neu gedeckt.

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Im Aufzug mit Ausblick ging es auf den Turm.

Gleich nachdem die goldene Kugel befestigt war, stiegen die Gerüstbauer aufs Dach des Kirchturms und begannen, das Gerüst zurückzubauen. „Das ist wichtig, damit uns nichts vom Kirchturm gestohlen werden kann“, erklärte Kirchenvorstand Wilhelm Breuer.

Dach wird neu geschiefert

Auch er ist guter Dinge, dass die Arbeiten ganz nach Plan im November oder Dezember dieses Jahres beendet sind. Zurzeit müssten noch offenliegende Holzteile unterhalb der Zwiebel repariert und gestrichen werden. Wie der Architekt berichtete, sei inzwischen auch schon das Dach des Kirchenschiffes abgedeckt. Auch dort musste die alte Schalung repariert und eine neue darüber errichtet werden. „Jetzt wird das Dach neu geschiefert“, sagte Max Ernst.

Parallel zu den Dacharbeiten seien die Steinmetze dabei, die Fugen des Mauerwerks zu erneuern. Gleichzeitig werden die Kirchenfenster restauriert. Gesprungene Scheiben werden ausgetauscht und die Bleiverglasungen teils neu gekittet.

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Bereits im April konnte der Kirchenvorstand aufatmen, als das Erzbistum mitteilte, dass es die Sanierungskosten des Kirchturms und der Nordseite des Kirchenschiff-Daches komplett zahlen werdet. Es geht um 1,5 Millionen Euro. „So viel Geld hätte unsere Kirchengemeinde gar nicht aufbringen können“, sagte Breuer. Offen sei jetzt noch, ob das Erzbistum auch für die Südseite zahle – nochmal eine halbe Million Euro. Der Gymnicher Kirchenvorstand ist zuversichtlich, dass auch diese Kosten übernommen werden.