Erftstadt-Gymnich – Am kommenden Dienstag läuft der Politikbetrieb in Erftstadt mit der konstituierenden Sitzung des Stadtrats wieder an. Das Gremium tagt ab 17 Uhr in der Aula des Lechenicher Schulzentrums.
Neben der Amtseinführung der neuen Bürgermeisterin Carolin Weitzel, der Bildung von Ausschüssen und der Neuwahl von Beiräten gibt es einen weiteren wichtigen Tagesordnungspunkt: die Wahl der Ortsbürgermeister, die in Erftstadt einen hohen Stellenwert haben.
Seit 30 Jahren in der CDU
Einer der neuen Amtsinhaber wird in Gymnich, dem mit rund 4300 Einwohnern drittgrößten Stadtteil Erftstadts, der 52-jährige Christdemokrat Patrick Morgen. Er übernimmt das Amt von Fred Schmitz, der zusammen mit seiner Frau Marianne nach Bayern zieht. Patrick Morgen, der seit Kindesalter an der Ellernstraße wohnt, ist seit langer Zeit kommunalpolitisch aktiv. Als Koppelkandidat von Matthias Mandt kam Morgen 1997 in den Rat und gehört diesem seitdem ununterbrochen an. „Es macht viel Spaß, Menschen zu helfen. Wenn Politik und Stadtverwaltung an einem Strang ziehen, ist der Erfolg fast garantiert“, sagt er. Einige Jahre war Morgen CDU-Sprecher in den Fachausschüssen für Straßen, Stadtwerke und Immobilien.
Traditionell werden die Ortsbürgermeister von der Fraktion im Rat vorgeschlagen, deren Partei bei der Kommunalwahl im betreffenden Stadtteil die meisten Stimmen auf sich vereinen konnte. Abstimmungen zu Personalvorschlägen sind im Rat nicht vorgesehen.
Die Namen fast aller künftigen Amtsträger stehen fest. In Ahrem wird Tanja Gietzen für die CDU auf Ortsbürgermeister Alfred Zerres folgen. Hans-Reiner Dreschmann (CDU) folgt in Blessem auf Helmut Zimmermann. In Bliesheim bleibt Frank Jüssen (CDU) Ortsbürgermeister. Stephan Bremer (CDU) übernimmt das Amt in Friesheim von Claudia Siebolds (SPD).
In Borr/Scheuren wird Amtsinhaber Willi Bulig (CDU) seine Arbeit fortführen, ebenso Wilfried Esser (CDU) in Dirmerzheim und Cornelia Hütten (CDU) in Erp. Für Lechenich/Konradsheim ist künftig Hans Koch (CDU) als Nachfolger von Hans-Joachim Schmidt zuständig und in Liblar übernimmt Axel Erhard den Posten von Martin Kolbe.
Wen die CDU für Kierdorf als Nachfolger von Karl-Heinz Dirheimer (seinerzeit von der SPD vorgeschlagen) benennt, ist genauso offen wie die Nachfolge von Alfred Zerres als erstem stellvertretenden Bürgermeister. Als zweiter Stellvertreter steht Alfred Zimmermann (SPD) fest, der auch Ortsbürgermeister in Köttingen bleibt. Ein dritter stellvertretender Bürgermeister könnte ebenfalls noch im Rat gewählt werden.
Einen Wechsel gibt es in Herrig. Dort wird auf Vorschlag der SPD Michael Vieth Nachfolger von Heinz Mörs (CDU). In Niederberg übernimmt Markus Janser (Freie Wählergemeinschaft) das Amt des Ortsbürgermeisters von Klaus Bruske (SPD). (kom)
In die CDU war Morgen 1990 eingetreten, etwa gleich lange gehört er der CDA an, dem Arbeitnehmerflügel der CDU, und leitete diese acht Jahre als Vorsitzender. Seit Gründung des Fördervereins „Geburtshaus Pater Josef Kentenich“ wirkt er in diesem mit und auch bei der Gymnicher Sebastianus-Bruderschaft ist er seit 40 Jahren Mitglied. Wichtige Themen für Gymnich seien in den nächsten Jahren die Bereitstellung von zusätzlichem Bauland, weitere Kita-Plätze, Sanierung der Turnhalle und Neugestaltung des Pastor-Keyers-Platzes in der Ortsmitte, erläutert Morgen.
Morgens Anerkennung für Gymnicher Schlossherr
Zusammen mit CDU-Parteikollegin und Ratsfrau Lisa-Maria Heerz will sich Patrick Morgen zudem intensiv um Belange der Jugendlichen im Ort kümmern. „Überdies freue ich mich auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit dem Gymnicher Schlossherrn. Er hat viel bewegt, das verdient große Anerkennung“, betont Morgen.
Seit mehr als 25 Jahren arbeitet der künftige Ortsbürgermeister bei der Stadt und ist dort überwiegend handwerklich tätig. Als Mitarbeiter des Bauhofs ist er für nahezu alles zuständig, sei es die Kontrolle der Weiher, das Versetzen von Verkehrsschildern oder Reinigungsarbeiten auf den Friedhöfen. Bei Gehwegkontrollen protokolliert er Schäden. „Viele Reden über den Zustand von Erftstadt, ich sehe viele Ecken in der Stadt tagtäglich mit eigenen Augen“, sagt der gelernte Maurer. „Ich bin fast ständig auf Achse und gerade bei schönem Wetter freue ich mich, einen der schönsten Jobs in der Stadt zu haben.“