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Kommentar zur Beigeordneten-WahlFrechen: Hilft das richtige Parteibuch weiter?

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Im Rathaus in Frechen werden am Dienstag zwei Beigeordnete gewählt. Ein Kommentar von Jörn Tüffers. 

Frechen – Frechen ist überall. Was dort vor der Wahl von zwei ranghohen Beamten im politischen Betrieb abgeht, spottet jeder Beschreibung – hat sich so oder ähnlich unzählige Male in anderen Rathäusern bereits abgespielt:

Da pochen Fraktionen, die bei vorherigen Wahlen von den Bürgern mit etwas mehr Stimmen bedacht worden waren als ihre politischen Gegner darauf, dass Schlüsselpositionen in der Stadtverwaltung mit Leuten besetzt werden, die – quasi als Zusatzqualifikation – das jeweilige Parteibuch mitbringen.

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Ein Kommentar von Jörn Tüffers

So macht es die CDU. Die SPD macht es nicht anders. Fast schon merkwürdig, dass die Grünen sich nicht auch noch an diesem Machtspiel beteiligen: Die Chance für sie, sich als kleinerer Zweckbündnis-Partner für die Treue eine Anerkennung zu sichern, kommt nicht so schnell wieder.

Frechen: Es bleibt ein fader Beigeschmack

Aber auch so hat das Geplänkel um die beiden künftigen Vertrauten der amtierenden Bürgermeisterin Susanne Stupp (CDU) einen faden Beigeschmack: Möglicherweise könnten beide Posten mit CDU-Leuten besetzt werden. Das dürfte der SPD nicht schmecken, daher werden die Mitglieder versuchen, den SPD-Kandidaten aus Köln mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zu wählen.

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Insgesamt ist das nichts anderes als ein verheerendes Signal in Zeiten, da Frechen wie andere Städte nur schwer hoch qualifiziertes Personal findet. Das war zuletzt eindrucksvoll in Kerpen zu verfolgen, wo es erst nach mehrfacher Ausschreibung gelang, eine Beigeordnetenstelle zu besetzen.

Nun mag der eine oder andere sagen: Es ist doch noch nie anders gelaufen in Stadtverwaltungen. Stimmt! Aber macht es das besser? So lange ein Bewerber mit dem richtigen Parteibuch den Zuschlag vor einem zumindest gleichqualifizierten Kandidaten erhält, ist in dem politischen System etwas faul. Und da ist Frechen überall.