Zwei junge Frauen haben während ihrer Abiturzeit am Frechener Gymnasium ein eigenes Unternehmen gegründet. Ihre Pläne sind groß.
Start in Business-AGZwei 20-Jährige aus Frechen gründen Start-up mit Job-App für Schüler

Bersa Shazimani (l.) und Celina Götte gründeten schon während ihrer Abiturzeit am Frechener Gymnasium.
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„Ich wollte schon immer Chefin werden, schon im Kindergarten“, selbstbewusst berichtet Celina Götte von ihrem Lebenstraum. Sie erfüllte ihn sich bereits mit 19 Jahren noch während der Abiturprüfungen im Jahr 2021, und das sehr erfolgreich.
„Wir haben vor, unser Unternehmen in circa fünf Jahren zu verkaufen, für einen hohen zweistelligen, wenn nicht sogar dreistelligen Millionen-Betrag, und das Geld dann in andere Start-ups zu investieren.“
Gründerstory begann mit einer Business-AG
Ihre Mitgründerin und ehemalige Mitschülerin Bersa Shazimani ergänzt: „Unser Ziel für dieses Jahr ist, mit 30 Millionen Euro bewertet zu werden, aktuell haben wir die erste Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen.“
Begonnen hat die Gründerstory 2020 mit einer Business-AG am Frechener Gymnasium. Auf einer Heftseite skizzierten die beiden Mädchen mit anderen AG-Teilnehmern den Plan für ihr Unternehmen: Auf der Suche nach Nebenjobs für Schüler war ihnen aufgefallen, dass es dafür kein Forum im Internet gab.
App „Junior Job“ wurde im Dezember 2021 fertiggestellt
Sie beschlossen, Unternehmen und Schüler online zu verbinden. Zu zweit arbeiteten sie das Vorhaben immer weiter aus und hatten im Dezember 2021 die App „Junior Job“ fertig.
„Wir öffnen die Türen, damit Schüler den Sprung ins Berufsleben leichter schaffen, wir machen die Berufsorientierung leichter. Die Schüler haben auf der App Zugang zu Nebenjobs, Praktika und Ehrenämtern in ihrer Region“, erläutern die beiden 20-Jährigen.
Die App bietet um die 600 Stellen
Sie konzentrieren sich dabei auf Schüler und Jugendliche bis 23 Jahren, die die App herunterladen, sich registrieren, einen vorgefertigten Lebenslauf ausfüllen und sich dann mit einem Klick bewerben können.
Aktuell bieten rund 150 Unternehmen um die 600 Stellen an, fast 20.000-mal wurde die App bislang heruntergeladen. Mehrere Tausend Jobs sind darüber schon vermittelt worden.
Die Unternehmerinnen erhalten Preise und Förderungen
„Wir können aufgrund unseres Alters die Zielgruppe sehr authentisch erreichen. Wir halten den Kontakt so persönlich wie möglich und sind mit zwölf Mitarbeitern auf TikTok und Instagram aktiv“, berichtet Bersa Shazimani.
Für die jungen Bewerber ist die App kostenfrei, die Unternehmen zahlen pro Bewerbung, die sie zumeist auf fünf bis zehn eingrenzen. Möglich wurde die erfolgreiche Entwicklung der Geschäftsidee auch dadurch, dass die Frechenerinnen etliche Gründerpreise gewannen.
Sie erhielten durch die Preisgelder ein Startkapital, mit dem sie Programmierer beauftragen konnten, die App zu entwickeln, und sie fanden Mentoren, mit denen sie sich ein Netzwerk aufbauten.
Soziale Netzwerke seien sehr wichtig
„Auch wenn wir aus Intuition meist richtig gehandelt haben, ist es toll, Mentoren bei Entscheidungen fragen zu können. Die Wettbewerbe waren für uns Sprungbretter“, analysiert Bersa Shazimani. Daher empfiehlt sie Gründern auch, „vorher Leute zu fragen und dann einfach zu machen“.
Wichtig sei, sichtbar zu werden, bei Internet-Netzwerken eigene Beiträge zu schreiben und sich Mentoren zu suchen. Pläne für die Zukunft haben die zwei jungen Gründerinnen viele. Nicht nur der Ausbau ihres Unternehmens und die Expansion in Länder wie Spanien und Frankreich steht auf der To-Do-Liste.
Beide wollen baldmöglichst auch zusammen nach Berlin ziehen: „Dort ist die Gründerszene besser, man hat leichter Kontakt zu Investoren und wir kennen dort viele aus der Start-Up-Szene.“