Frechen-Bachem – Der Fahrplanwechsel im August sorgt in Bachem noch immer für Aufregung. Denn seit Wochen fährt die KVB-Linie 145 nur noch das halbe Dorf regelmäßig an. Wer im Unterdorf wohnt, muss weiter bis zu nächsten Haltestelle laufen. Die Haltestellen an der Wilhelm-Leuschner-Straße, Carl-Goerdeler-Straße und Imbuschstraße werden wochentags von 12 bis 20 Uhr und samstags ab 14 Uhr nicht mehr angefahren. Möglicherweise kommt nun aber nochmal Bewegung in den Busfahrplan.
Die Linie 145 biegt neuerdings bereits in die Hubert-Prott-Straße ab, statt auf der Rudolfstraße weiter in Richtung Carl-Goerdeler-Straße zu fahren, und hält an der Haltestelle Gleueler Straße als Ersatz. Bei den Anwohnern und auch beim Arbeitskreis „Bachem 2025“ stößt das auf Kritik. „Der Zustand ist insbesondere für viele alte und kranke Bachemer Einwohner unhaltbar, da diese darauf verwiesen werden, durch den gesamten Ortsteil zu laufen“, schreibt Rolfjosef Hamacher vom Arbeitskreis an Bürgermeisterin Susanne Stupp. Dadurch sei die Wahrnehmung von Arztterminen zu bestimmten Zeiten nicht mehr möglich.
KVB zählte Fahrgäste bereits 2019
Zudem muss die Stadt Frechen für die Linie 145 nun zusätzlich 48.000 Euro aufwenden, was bei Hamacher und beim Arbeitskreis auf Unverständnis stößt. „Mit anderen Worten, die KVB schränkt ihren Service ein und erhält hierfür zusätzlich die besagte Dotierung.“ Laut „Bachem 2025“ sei die Regelung auch ein Ergebnis der Diskussion um die Endhaltestelle der Linie 145. Der Ausschuss für Verkehr hatte das geänderte Konzept einstimmig beschlossen.
Die Verwaltung weißt die Kritik zurück, auch wenn sie „nachvollziehbar und verständlich“ sei, wie Christian Stahlschmidt, zuständig für technische Infrastruktur, Planung und Bauordnung bei der Stadtverwaltung, zugibt. Zwar würden seit August nachmittags einige Haltestellen nicht mehr angefahren. Bisher sei es jedoch so, dass alle, die westlich der Wilhelm-Leuschner-Sraße wohnten, laufen müssten, um in Richtung Stadt fahren zu können. Die Zählung der Fahrgäste, die die KVB bereits 2019 vorgenommen hat, habe ergeben, dass zum Testzeitpunkt im Unterdorf keine Zustiege erfolgt seien. Deshalb sei die KVB zu der Schlussfolgerung gekommen, dass auf der westlichen Route wesentlich mehr Nachfrage bestehe.
Zusätzliche Kosten von 48.000 Euro
Die zusätzlichen Kosten von 48.000 Euro kämen durch die zusätzlichen Kilometer zustande, die der Bus morgens zurücklege, erläutert Stahlschmidt. Denn vormittags würde der Bus eineinhalb Schleifen fahren, um Fahrgäste abzusetzen und wieder einzusammeln, nach einer Pause in der Nähe der Haltestelle Mauritiusstraße. Stadtsprecher Thorsten Friedmann, kündigt an, dass mit der KVB nochmal geklärt werde, ob zu jeder vollen Stunde „die große Schleife“ gefahren werden könne.
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Stahlschmidt weist jedoch darauf hin, dass dafür derzeit noch die Finanzierung unklar sei. Sollte für die zusätzliche Schleife ein zusätzlicher Bus inklusive Fahrer benötigt werden, müsse die Stadt Frechen schnell mit Mehrkosten von etwa 250.000 Euro rechnen.