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Bildergalerie zu HalloweenSo schaurig sind die Gruselhäuser in Rhein-Erft

Lesezeit 5 Minuten
Auf dem Foto sind Mitglieder der Familie Dohle und Freunde in Horrorkostümen zu sehen.

Das Haus der Familie Dohle verwandelt die Familie mit Freundeskreis in Tollhausen zum Horrorhaus.

Lange vor dem 31. Oktober verwandeln Familien ihre Häuser und Gärten in Orte des Schreckens. Vieles wirkt erschreckend echt.

Bei Tageslicht betrachtet wirkt im Gruselhaus Rheidt-Hüchelhoven einige Tage vor Halloween alles noch recht harmlos. Geradezu verspielt wirken im schwarz verhängten Tunnel zum Garten des Ehepaars Mona und Jürgen Winni Ruland die Riesenspinnen mit kunterbunten Beinen im klebrigen weißen Kunstgewebe. Die Nachmittagssonne zeichnet den Schatten eines Galgens auf weiße Laken, die sich im Wind wiegen.

Unheimlich glänzen dagegen recht fragwürdige Gewebepräparate im Zwielicht eines Lazarettzelts, wo ein Quacksalber sein Unwesen treiben wird. Es sind freilich wohl keine echten, sondern Plastikteile in Wasser. Oder etwa nicht?

„Die Pest“ lautet   im Hüchelhovener Gruselhaus das Halloween-Thema. Das mittelalterliche Verlies der Pestkönigin und ihrer Ratten für die Freundin Victoria Hoffstadt ist schon bezugsfertig. Mit blutigen Geschwüren im Gesicht und auf den Armen wird sie die Gäste empfangen. Im Vorgarten des Hauses Nummer 29 an der St.-Michael-Straße, gleich gegenüber des Friedhofs, zählt ein Sensenmann die Tage bis Halloween.

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Fast das ganze Jahr bereitet sie mit Freunden das Ereignis vor

„2010 habe ich die ersten Holzkreuze aus Dachlatten für den Friedhof im Vorgarten gebastelt“, erzählt sie. Da habe ihr nämlich der Nachbar und Gruselhausvorgänger Thorsten Schüre mitgeteilt, dass er wegziehe und sie zur Nachfolgerin in Sachen Gruselhaus auserkoren habe. Gern habe sie dessen Erbe angetreten, um Kindern und Erwachsenen das Gruseln beizubringen, denn jahrelang sei sie dort mit ihren beiden Kindern zu Halloween zu Besuch gewesen.

Fast das ganze Jahr bereite sie mit Freunden das Ereignis vor, mit Material aus einem angemieteten Seecontainer und frisch gebastelten Requisiten, schildert Mona Ruland. Genau vier Stunden, von 18 bis 22  Uhr öffne sie ihren Garten am Dienstag, 31. Oktober, für die Öffentlichkeit. Rund 700 Besucher schleuse das Team von Erschreckern durch labyrinthische Gänge aus mit roter Farbe bemalten Laken und mittelalterlichem Mauerwerk, wabernd vom Nebel aus der Maschine mit mysteriöser Beleuchtung und einer Klangkulisse aus echten und unechten Schreien.

Lebensgroße animierte Puppen erwartet die Besucher im Gruselparcours

Ein Glockensignal kündigt dem Erschrecker-Team dann Gruppen mit Kindern an und mahnt es zur Zurückhaltung an. Bei Erwachsenen, die behaupten, sich vor nichts zu fürchten, heißt es allerdings „Großmaulalarm“. Dann legten sich die Erschrecker erst recht ins Zeug, schildert Mona Ruland.

Auch Familie Dammin bereitet ihr Einfamilienhaus an der Römerhofallee 97 in Frechen für Halloween vor. Garage und Garten haben Angela Dammin, ihr Mann Patrick und die Söhne aufwendig für den Ansturm ausgestattet. Einen Gruseljahrmarkt möchten sie ihren Gästen bieten, ganz in der amerikanischen Tradition der Halloween-Filmreihe. Dafür projizierten sie voriges Jahr mittels Beamer eine Filmszene mit dem Hauptbösewicht Michael Myers auf die weiße Fassade ihres Einfamilienhauses. Im Gruselparcours selbst erwarten lebensgroße animierte Puppen die Besucher, importiert aus den USA.

Anfangs, damals noch in unserem Haus in Baden-Württemberg, haben wir Halloween gehasst
Angela Dammin

Es ist ein digitales Erschrecken, das die Familie hier mittels einigem technischen Aufwand, Kunstnebel, Feuereffekten, auf Bildschirmen und bühnenreifer Beschallung inszeniert. Der Familienvater, Computerexperte für die Deutsche Bahn, ist für die Technik zuständig, Angela Dammin für die kreativen Einfälle, und die Söhne Joshua und Shawne für die handwerklichen Arbeiten.

„Anfangs, damals noch in unserem Haus in Baden-Württemberg, haben wir Halloween gehasst“, beschreibt Angela Dammin. Sie seien mächtig überfordert gewesen von klingelnden Kindern, die Saures androhten, wenn es nichts Süße gebe. „Wir kannten ja nur St. Martin.“

2022 lautete das Motto in Elsdorf „Friedhof der Kuscheltiere“

Mit dem ältesten Sohn Joshua habe sich das geändert, da habe ihr Mann sich die Maske eines Untoten übergestreift und die Kinder mit der Kettensäge erschreckt. Mittlerweile erwischten sie sich schon im Sommerurlaub, am Strand bei 40 Grad, beim Pläneschmieden für das nächste Halloween. Diesmal rechnet Familie Dammin mit rund 1000 Gästen.

Auch im 220-Seelen-Ort Elsdorf-Tollhausen stellen Melanie und Daniel Dohle mit Freunden seit 2019 ein Horrorhaus an der Escher Straße 34 auf die Beine. Auf einem öffentlichen 130 Meter langen Gruselparcours nach amerikanischen Filmvorbildern erwarten sie mit Figuren und echten Erschreckern die Gäste, 2022 stand die Aktion unter dem Titel „Friedhof der Kuscheltiere“.

Die Kinder bringt sie dann doch lieber bei der Oma unter

„Wollt ihr nicht was für die Kinder tun?“, seien sie beim Bier gefragt worden, erinnert sich Melanie Dohle an die Anfänge. Das Besondere ist in Tollhausen, dass es schon am 30. Oktober von 17.30 bis 21 Uhr gemäßigten Halloween-Schrecken für den Nachwuchs gibt. „Licht an, das ist mir zu gruselig“, dürfen die Kinder rufen, wenn es zu viel wird. Vielleicht zehn Kinder seien früher zu Halloween durch den kleinen Ort gezogen. Seitdem es das Horrorhaus gebe, seien es rund 150 Kinder.

Mit Erwachsenen kenne der Spaß am Halloween-Tag selbst von 19 Uhr bis Mitternacht keine Grenzen, sagt Melanie Dohle. Die eigenen Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren bringe sie dann aber lieber bei der Oma unter.


Gleich drei Familien und Freundeskreise werden zu Halloween am Dienstag, 31. Oktober, ihr Heim in öffentliche Grusel- und Horrorhäuser verwandeln.

In Rheidt-Hüchelhoven öffnet Familie Ruland ihren Garten an der St.-Michael-Straße 29, mit einem Schreckensparcours von 18 bis 22 Uhr.

In Frechen-Königsdorf, Römerhofallee 97, lädt Familie Dammin zum Gruselerlebnis ein.

In Elsdorf-Tollhausen öffnen Melanie und Daniel Dohle ihr Horrorhaus an der Escher Straße 34 schon am Montag, 30. Oktober, 17.30 bis 21 Uhr, für Kinder ab sechs Jahren und am Halloween-Tag für Erwachsene von 19 Uhr bis Mitternacht.

In Pulheim bietet das Caritas-Jugendzentrum Pogo, Zur offenen Tür 10, ein furchterregendes Grusellabyrinth für Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren zwischen 18 und 22 Uhr. Hier warteten mehr als 25 Darstellerinnen und Darsteller darauf, die Wagemutigen zu erschrecken, kündigt der Initiator der Veranstaltung und Leiter der offenen Jugendarbeit Simon Blens an. Als Lohn für das überstandene Gruselkabinett lädt das Jugendzentrum zur Halloween-Party ein. Der Eintritt ist wie bei allen anderen Gruselhäusern frei. (otr)