- Ein Gleis am Bahnhof Kalscheuren ist nach wie vor nicht mit dem Rollstuhl zu erreichen.
- Während Rampen an zwei anderen Gleisen installiert sind, wurde Gleis 2/3 augenscheinlich vergessen.
- Den FDP-Stadtverband Hürth ärgert dieser Umstand. Vor allem, weil in den Ausbau der Strecke viel Geld investiert wurde.
Hürth – Dass der Bahnhof Kalscheuren nicht komplett barrierefrei ausgebaut ist, ärgert Mitglieder des FDP-Stadtverbandes Hürth schon lange. Jetzt haben sie eine Petition gestartet, in der sie den Bau einer weiteren Rampe fordern. Darin heißt es: „Während alle übrigen Bahnsteige der Gleise 51 und 52 (Eifelbahn) und des Gleises 1 (Richtung Bonn – Koblenz) barrierefrei über eine Rampe zu erreichen sind, fehlt eine solche für den Bahnsteig des Gleises 2/3. Sie wurde schlichtweg vergessen.“
Sowohl die Deutsche Bahn (DB) als auch der Nahverkehr Rheinland hätten bisher auf Nachfrage der Stadt keinen Zeitpunkt benannt, „wann dieses Ärgernis beseitigt wird“, berichtet der stellvertretender Parteivorsitzende Dr. Christian Karaus. Zu einer Verkehrswende gehöre aber ein nutzerfreundliches Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), so der Liberale.
100 Millionen Euro für Bahn-Projekte in der Region investiert
Der Bahnhof Kalscheuren ist ein sogenannter Trennungsbahnhof in Inselform. Der Bahnsteig des Gleises 2 gehört zur linken Rheinschiene Koblenz-Bonn-Köln. Täglich verkehren und halten hier im Halbstundentakt die Linien RB 26 und RB 48. Fahrgäste kommen derzeit nur über einen Tunnel mit zwei Treppen auf den Bahnsteig.
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Technisch sei es problemlos möglich, die noch fehlende Rampe vom Bahnsteig zur vorhandenen Unterführung zu erstellen, wie dies bereits für die anderen Bahnsteige erfolgt sei, ist Karaus überzeugt. Richtig geärgert habe er sich zudem darüber, dass die DB und NVR planten, 100 Millionen Euro in Projekte in der Region unter anderem den Ausbau einer S-Bahn-Strecke von Köln-Hansaring nach Hürth-Kalscheuren zu investieren, aber für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Kalscheuren keine Mittel vorgesehen seien.
Rollstuhlfahrer müssen vorbei und zurück fahren
Zustimmung bekommen die Liberalen von Claudia Kreuer, der Hürther Behindertenbeauftragten. „Menschen mit Gehbehinderungen oder ältere Mitbürger, denen das Treppensteigen schwerfällt, haben keine Chance, das Gleis 2 oder 3 zu erreichen.“ Auch Leuten mit einem Kinderwagen oder Fahrradfahrern werde der Zuweg erschwert.
Rollstuhlfahrer müssten zum nächsten barrierefreien Bahnhof weiterfahren, um dann wieder mit dem entgegengesetzten Zug nach Kalscheuren zurückkommen. Nur auf dieser Bahnsteigseite könnten sie den Ort verlassen. „Der Hürther Beirat für Menschen mit Behinderungen unterstützt die Petition“, sagt Kreuer.
FDP-Mitglieder wollen in den nächsten Tagen mit Flyern informieren.