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Ehrenamtler gesuchtMentoren helfen in Hürth Kindern und Jugendlichen beim Lesen lernen

Lesezeit 2 Minuten
Eine Schülerin liest gemeinsam mit einer Lesementorin in der Schulbibliothek auf einem Tablet-Computer.

Im Lesetandem werden Sprach- und Lesekompetenz gefördert.

Viele Kinder und Jugendliche tun sich schwer damit, sinnentnehmend zu lesen. Das Projekt Mentor weckt die Freude am geschriebenen Wort.

Lesen zu können, ist eine Grundvoraussetzung für einen Schulabschluss, eine erfolgreiche Ausbildung und damit für ein selbstbestimmtes Leben. Das weiß man auch beim Verein Lesefreunde Hürth und sucht deshalb weitere Leselernhelferinnen und -helfer für das Projekt Mentor. Die Freiwilligen sollen Kindern mit Leseproblemen oder geringem Sprachschatz an Hürther Schulen die Freude am geschriebenen Wort vermitteln und ihnen dabei helfen, ihre Lesefähigkeit und Sprachkompetenz zu verbessern.

Margret Schaaf vom Projekt Mentor verweist auf Studien aus den vergangenen Jahren, die belegten, dass rund 29 Prozent der Viertklässler Gelesenes nicht verstehen. Die Hälfte der 15-Jährigen lese nicht gern, und fast 20 Prozent in dieser Altersgruppe verfüge nur über eine Lesefähigkeit auf Grundschulniveau.

Lesetandems in Hürth treffen sich mindestens ein Jahr lang

Beim Projekt Mentor treffen sich Leselernhelfer und Lesekind im Lesetandem mindestens ein Jahr lang einmal in der Woche für eine Stunde zum gemeinsamen Lesen. Das 1:1-Betreuungsprinzip, die entspannte Lernatmosphäre und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Leselernhelfer und Lesekind würden von den Kindern und Jugendlichen sehr geschätzt und sorgten für eine erfolgreiche Lese- und Lernförderung.

Das werde, so Margret Schaaf, auch von den Lehrerinnen und Lehrern bestätigt, die außerdem von einem gesteigerten Selbstbewusstsein, wachsender Lernmotivation und dadurch verbesserten schulischen Leistungen berichten. Wer gut lesen könne, lerne auch besser.

Hürther Lesementoren: Auf die Herkunft kommt es nicht an

In Hürth sind zurzeit 134 Lesementorinnen und Lesementoren im Einsatz und unterstützen 181 Kinder und Jugendliche. „Damit sind wir wieder auf dem Stand von Februar 2020“, berichtet Margret Schaaf im Rückblick auf die Zeit vor der Pandemie. Der Schwerpunkt der Lesementoren liege bei den elf Grundschulen. Darüber hinaus sind 15 Mentorinnen und Mentoren an der Hauptschule und an der Gesamtschule aktiv.

Unter den Lesekindern sind 109 Jungen und 72 Mädchen. Das Verhältnis der Kinder mit deutscher und nicht deutscher Muttersprache sei mit 88 zu 93 relativ ausgeglichen. Schaaf: „Neben den vielen Bildungsstudien zeigt das einmal mehr, dass nicht die Herkunft ausschlaggebend ist für gelingende Bildung, sondern der Bildungsstand der Familie und der soziale Status des Elternhauses.“

Verstärkung suchen die Lesefreunde vor allem für die Schulen in Fischenich, Kendenich und Alt-Hürth. Die Ehrenamtlichen werden vor ihrem ersten Einsatz bei einer Einführungsveranstaltung am Freitag, 26. Januar, auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Weitere Informationen und Anmeldung bei Margret Schaaf telefonisch unter 02233/977007 oder per E-Mail.