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Konzerte verlegtJazzkeller in Hürth bleibt nach einem Wasserschaden vorerst gesperrt

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Zwei Männer zeigen ein Mischpult im Jazzkeller. Im Hintergrund ist ein Trocknungsgerät zu sehen.

Auch die Licht- und Tontechnik wurden in Mitleidenschaft gezogen. Günter Reiners und Michael Welter hoffen, dass der Schaden bald repariert werden kann.

Nach einem Gewitter stellte der Jazzclub einen größeren Wasserschaden in dem Gewölbe fest. Ursache ist laut Stadt aber ein undichtes Rohr.

Die beiden schweren Unwetter in den Jahren 2021 und 2022 hat der Jazzkeller unter der alten Schule an der Hermülheimer Straße schadlos überstanden. Doch nach einem heftigen Gewitter vor zwei Wochen hat der Jazzclub einen größeren Wasserschaden entdeckt. Das urige Kellergewölbe mit Bühne und Platz für bis zu 170 Jazzfreunde kann vorerst nicht genutzt werden.

In den Kellerräumen habe das Wasser gestanden, berichtet Günter Reiners, Vorsitzender des Jazzclubs. Wie das Wasser ins Gebäude gelangt sein könnte, darüber könne man nur mutmaßen. Reiners hatte Lichtschächte und eine Tür im Verdacht. Allerdings sei auch eine von innen verklinkerte Außenwand bis unter die Decke hin nass gewesen. Eine Geige, die an der Wand hängt, hat so viel abbekommen, dass der Korpus aus dem Leim gegangen ist.

Hürth: Auch Verstärker, Boxen und Scheinwerfer wurden beschädigt

Schlimmer noch sei, dass auch die Technik betroffen ist. So habe sich das Wasser über Lichttraversen an der Bühne seinen Weg gesucht und einige Scheinwerfer in Mitleidenschaft gezogen. Auch ein Bassverstärker und mehrere Lautsprecherboxen seien durch das Wasser beschädigt worden. Den Schaden am Equipment schätzt Reiners auf mehrere Tausend Euro.

Zwar haben die Mitglieder des Jazzclubs mit viel Einsatz und zwei Trocknungsgeräten den Keller wieder trockengelegt. Doch den Fehler in der Elektroinstallation hat Vereinsmitglied Michael Welter, der früher Elektriker im Chemiepark war, noch nicht gefunden: „Wenn wir die Scheinwerfer einschalten, fliegt die Sicherung raus.“

Hürther Stadtverwaltung sieht undichtes Rohr als Ursache

Inzwischen geht das Gebäudeamt nach einem Ortstermin allerdings davon aus, dass der Wasserschaden gar nicht durch das Gewitter verursacht wurde, sondern durch undichte Rohre. „Wir kümmern uns darum“, so der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry. Der Schaden an der Einrichtung werde der Haftpflichtversicherung gemeldet.

Unterdessen hat die evangelische Gemeinde dem Jazzclub die Kulturkirche in Gleuel als Ausweichquartier angeboten. Ein Konzert fand dort bereits statt, auch der Auftritt des Bruno Micetic Quartetts am Freitag, 13. September, 20 Uhr, wird in das Gotteshaus Am Hofacker 41 verlegt. Reiners hofft, dass der Jazzkeller bald wieder zur Verfügung steht. Dort finden gut zwei Dutzend Veranstaltungen im Jahr statt, auch viele Musiker proben in dem Gewölbe.