AboAbonnieren

FDP regt Prüfung anGibt es Bedarf an Mini-Häuser in Kerpen?

Lesezeit 2 Minuten

Kleinere Exemplare stehen auf Rädern und sind so mobil. Für Einzelpersonen könnten sie eine Wohnalternative sein.

Kerpen – Seit einigen Jahren liegen in Deutschland Tiny-Häuser – also Mini-Häuser – im Trend. Einige Kommunen bieten schon für den Bau oder für das Aufstellen dieser Kleinsthäuser entsprechende Flächen an. Das könnte auch in Kerpen sinnvoll sein, meint die FDP-Fraktion. Die Verwaltung solle nun prüfen, ob und wie solche alternativen Wohnformen auch im Stadtgebiet umgesetzt werden könnten schreiben Tamer Kandemir, Fraktionsvorsitzender Oliver Niederjohann und Fraktionsgeschäftsführerin Isabelle Batzdorf.

Tiny-Häuser oder entsprechende Wohnmodule seien eine erschwingliche und umweltverträgliche Möglichkeit, sich eigenen günstigen Wohnraum mit einer Wohnfläche von 50 bis 100 Quadratmeter zu schaffen, sagt die FDP. Vorstellbar sei dafür ein eigenes Baugebiet auf einer Fläche, die sich aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht für die konventionelle Bebauung eigne. Denkbar sei es aber auch, normale Baugebiete in Bezug auf die dortigen Grundstückszuschnitte so zu durchmischen, dass dort Tiny-Häuser auf kleinen Grundstücken neben normalen Häusern entstehen könnten.

FDP Kerpen: Mini-Häuser können Teil der Lösung sein

Dabei betont die FDP, dass diese „Kleinsthäuser“ sicherlich nicht die einzige Lösung seien, um den Wohnbedarf zu decken. Aber sie könnten ein Teil davon sein.

Einige Tiny-Häuser stehen auf Rädern und sind mobil, andere werden auf festen Fundamenten errichtet. Wer sich damit arrangieren kann, auf kleinem Raum zu leben, kann dabei auf die unterschiedlichsten Angebote zurückgreifen und so schon mit einem relativ kleinen Betrag zu Wohneigentum kommen. So bietet eine bekannte Baumarktkette etwa ein 27-Quadratmeter großes, winterfestes Tiny-Haus schlüsselfertig für 41 000 Euro an, inklusive elektrischer Fußbodenheizung, Küche und Bad.

Stadtverwaltung Kerpen will sich nicht festlegen

Neben einem geeigneten Grundstück bedarf es in Deutschland auch einer Baugenehmigung, um ein Tiny-Haus aufstellen und bewohnen zu können. Auch, so betont die Stadtverwaltung, müsse das Grundstück erschlossen, also mit dem Wegenetz und mit den Versorgungsleitungen verbunden sein.

In der Frage, ob Tiny-Häuser für Kerpen sinnvoll sind oder nicht, will sich die Stadtverwaltung noch nicht festlegen. Als erster Schritt müsste der Bedarf ermittelt werden, meint Roy Labisch, Referent im Bürgermeisterbüro.

Das könnte Sie auch interessieren:

Andere Kommunen, wenn auch ganz wenige, sind da schon weiter: So gibt es in rund 18 Städten bundesweit konkrete Planungen für Tiny-Haus-Siedlungen. Darunter ist auch die Stadt Jülich, wo die Stadtentwicklungsgesellschaft sieben Grundstücke für solche Mini-Häuser als „Experimentierfläche für Individualisten“ anbietet. Die Nachfrage sei groß, berichtet Projektleiter Martin Jungmann: „Wir haben schon 50 Interessenten.“