Anwohner schlagen AlarmStadt Kerpen kämpft mit Rattenplage
Kerpen – Alte Landstraße, Jahnstraße, Genter Straße, Nordring - von überall her melden sich Facebook-Nutzer, die ähnliche Beobachtungen gemacht haben, wie sie FDP-Politiker Tamer Kandemir auf dem Internet-Portal beschreibt.
In bestimmten Bereichen des Stadtteils Kerpen-Mitte gibt es in diesem Sommer eine Rattenplage. Kandemir hat die Tiere selber schon beobachtet, wie er bei Facebook schreibt: In 15 Minuten habe er „drei fette, wirklich gut ernährte Ratten“ gesehen. Die sei ein „erschreckender und ekelhafter Anblick“ gewesen. Die Stadt müsse eingreifen, findet er.
Stadt Kerpen bereits „seit mehreren Monaten“ aktiv
Doch die ist schon „seit mehreren Monaten“ in der Sache aktiv, heißt es aus der Stadtverwaltung: So sei eine Schädlingsbekämpfungsfirma beauftragt worden, der Plage Herr zu werden. Insgesamt seien dafür bislang 3.500 Euro eingesetzt worden, so Roy Labisch vom Bürgermeisterbüro. Die Firma bekomme einmal die Woche Stellen genannt, in der die Tiere zuletzt gesehen wurden.
Dabei verwerte man Hinweise aus der Bürgerschaft. Schwerpunkte etwa seien schon das Umfeld des Rathauses oder der Verbindungsweg entlang des Sportplatzes in Richtung Nordring gewesen. Labisch: „Die beködern die Stellen, das führt dann erfahrungsgemäß zu einem Rückgang.“
Um Haustiere und Kinder zu schützen, werde zuerst Gift in den Kanälen ausgelegt
Generell sei es so, dass erstmal in den Kanälen Gift ausgelegt werde, um nicht etwa Kinder oder Hunde zu gefährden. Erst wenn das nicht reiche, würden auch oberirdisch Köderboxen mit Gift für Ratten installiert.
Solche Köderboxen finden sich nun alle paar Meter etwa am Parkplatz hinter dem Rathaus oder auch am Verbindungsweg zwischen den Straßen Auf dem Bauer und Maastrichter Straße. Ob die Boxen helfen, soll nun abgewartet werden.
Drei Tiere je Einwohner
Grundsätzlich sei es so, dass es überall Ratten in Kerpen gebe, sagt Labisch. Nach einer Faustformel des Verwaltung seien dies im Durchschnitt drei Ratten pro Einwohner, insgesamt also 200 000 Stück in ganz Kerpen. Da sei es nicht verwunderlich, wenn man manchmal ein Tier auch zu Gesicht bekomme.
Warum es an bestimmten Stellen auf einmal so viele sein sollen, ist unklar: Möglicherweise habe dies mit der heißen Witterung zu tun, sagt Labisch. Es gebe aber auch Fachleute, die die Flut vom vergangenen Jahr noch als eine Ursache der aktuellen Rattenplage sehen.
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Die Tiere, so die Theorie, seien dabei hochgespült worden und hielten sich nun lieber öfter oberirdisch auf. Klar sei, dass Ratten auch schon mal durch weggeworfene Nahrungsmittel angelockt würden. Hier sollten die Bürger generell vorsichtiger sein.