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Kann Krankheiten übertragenAsiatische Tigermücke breitet sich im Rhein-Erft-Kreis aus

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine weibliche Asiatische Tigermücke.

Die Insekten mit der auffälligen Färbung können unter bestimmten Umständen Krankheiten übertragen.

Der erste Fund einer Asiatischen Tigermücke in Kerpen wurde jetzt durch das Kreis-Gesundheitsamt bestätigt. Anwohner können bei der Eindämmung helfen.

Nachdem schon in Brühl eine Tigermücke gesichtet wurde, bestätigt das Gesundheitsamt Rhein-Erft nun auch einen Fund in Kerpen-Brüggen. Das vermeldet das Gesundheitsamt in einer Pressemitteilung. Eine erste fachliche Einschätzung durch einen Mückenspezialisten habe ergeben, dass in einem Umkreis von bis zu 200 Metern um die Fundstelle in Brüggen mit weiteren Populationen gerechnet werden müsse.

Die Tigermücke kann zwar verschiedene Krankheitserreger, wie das Chikungunya-, Dengue- und Zika-Virus, übertragen. Eine unmittelbare Gefahr bestehe durch den Insektenfund in Brüggen aber nicht, teilt das Gesundheitsamt mit. Denn bisher gebe es nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Deutschland noch keinen Nachweis einer Erkrankung, die durch das Tier übertragen wurde. Dennoch sei es zur Vorsorge wichtig, die Ausbreitung der Mücke einzudämmen, heißt es weiter in der Pressemeldung.

Mücken legen ihre Eier in Wasser ab

Das Insekt, das ursprünglich aus Südostasien stammt, halte sich vor allem in Bodennähe auf. Die Brutzeit der Mücke umspannt den Zeitraum von April bis September/Oktober. Ihre Eier legt sie dem Gesundheitsamt zufolge überall dort ab, wo sich kleine stehende Wassermengen befinden: etwa in Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Pflanzenuntersetzern, Schirmständern, Gullys, Regenrinnen, herumliegenden Autoreifen oder in Sandspielzeug. Dabei sei zu beachten, dass bereits kleinste Wassermengen ausreichten.

Tigermückeneier seien widerstandsfähig gegenüber Trockenphasen und könnten teils auch Frost überstehen und damit auch in Kerpen überwintern. Fließende oder größere stehende Gewässer sowie Teiche mit Fischen oder Badeseen seien hingegen kein geeigneter Ort für die Eiablage von Tigermücken.

So können Anwohner bei der Eindämmung helfen

Um zu verhindern, dass sich die Art weiter ausbreitet, sei auch die Bevölkerung in einem Umkreis von 200 Metern um die Fundstelle herum zur Unterstützung aufgerufen.

So seien etwa Behälter im Freien so zu lagern, dass sich darin kein Wasser sammele oder regelmäßig auszuschütten, falls Wasseransammlungen nicht zu vermeiden seien. Blumentopfuntersetzer seien im Garten zu vermeiden. Regentonnen könnten Bewohner mit einem engmaschigen Netz lückenlos abdecken, denn die Regentonnendeckel seien meist nicht eng genug. Hohe Stangen wie Sonnenschirmständer seien nach der Reinigung abzudichten, etwa mit Klebeband. Regenrinnen solle man regelmäßig von Laub befreien.

Eine regelmäßige Reinigung potenzieller Brutstätten sei ebenfalls sinnvoll, heißt es weiter. Wasser aus einer Brutstätte soll der Pressemeldung zufolge nicht in den Abfluss geschüttet werden, sondern in ein Beet oder eine Wiese, damit sich die Eier nicht weiterentwickeln können.

Eier können auch den Winter überstehen

Auch Vogel- und Igeltränken sowie Planschbecken seien regelmäßig zu reinigen. Nach der Mückensaison sei es zudem möglich, dass Eier an den Ablage-Orten überwinterten. Daher sollten potenzielle Brutstätten ausgebürstet und ausgespült werden.

Zudem sei es wichtig, verdächtig aussehende Mücken per E-Mail an den Kreis zu melden, inklusive Namen, Kontakt sowie Fundort und -zeit.

Die Erkennungsmerkmale der Tigermücken sind: Sie stechen auch tagsüber. Sie sind nicht größer als ein Fünf-Cent-Stück, der Körper misst etwa fünf bis sieben Millimeter. Die hinteren Beinpaare weisen fünf in etwa gleich breite silbrig-weiße Schuppenringe auf. Das letzte Beinglied ist immer weiß. Auch entlang der Mitte des Kopfes und des Rückens verläuft eine silbrig-weiße Linie.

Links und rechts neben dem schwarzen Stechrüssel sind zwei silbrig-weiße Tastwerkzeuge. Es besteht Verwechslungsgefahr mit einheimischen Mücken, wie der Ringelmücke. Allerdings hat keine heimische Art die exakte Zeichnung der Hinterbeine und einen weißen Beinabschluss.

Kann der Verdacht auf eine Asiatische Tigermücke anhand der genannten Merkmale nicht ausgeschlossen werden, kann die Meldung an das Gesundheitsamt auch durch ein Foto unterstützt werden.