Plakatschlacht in KerpenEin Blick in die Spielregeln würde helfen
- Die Plakataktion der Kerpener Grünen sorgt nach wie vor für Aufregung.
- Dabei ist die Sachlage klar: Ein Blick in die Spielregeln würde allen beteiligten Parteien gut tun.
- Ein Kommentar
Kerpen – Vor jeder Wahl gelangen Politiker zu der Überzeugung, dass es ein Relikt der Vergangenheit ist, auf Plakaten für sich und ihre Parteien zu werben. Und versprechen den Bürgern, dass sie dieses Mal auf die große Materialschlacht verzichten wollen... wenn die politischen Gegner denn mitziehen. Das Ergebnis ist gleichermaßen absehbar wie frustrierend: Weil keiner den Anfang machen und auf Plakate verzichten will, verwandeln sich unsere Städte in schöner Regelmäßigkeit in bunte Werbeflächen mit austauschbaren politischen Botschaften und wechselnden Köpfen.
Wie sich in dieser Woche erwiesen hat, sind Parteien bereits im Wahlkampfmodus für die Landtagswahl im Mai. So hatten die Grünen in Kerpen in Person ihrer Landtagskandidatin Antje Grothus Grüße zu Weihnachten und Neujahr auf rund 30 Plakaten übermittelt. Pikant: Das Ordnungsamt hatte nach Angaben der Grünen sein Okay gegeben; die Stadtverwaltung stufte die Plakate später als Wahlwerbung ein und forderte die Grünen auf, sie wieder abzuhängen.
Was die Partei auch tat - um neue aufzuhängen: wieder Antje Grothus im Fokus, dieses Mal umarmt sie einen Baum; statt Weihnachtswünschen Hinweise auf Onlinesprechstunden der Kandidatin, die dieses Mal auf den Hinweis auf ihre politischen Ambitionen verzichtet.
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