Kerpen – Gegen die vom Kreis ab September geplante Einziehung der Kreisstraße 53 zwischen der B 477 bei Elsdorf-Mönchskaul und der Kartbahn hat der Buirer Ortsvorsteher Markus Frambach (CDU) formell beim Landrat Einspruch erhoben. Frambach weist daraufhin, dass die Einziehung der Straße aufgrund der Verkleinerung des Tagebaus Hambach nicht mehr nötig sei.
Es handele sich nur um eine etwa einen Kilometer lange Strecke: Auch sei das rund 35 Hektar große Gebiet östlich der Straße, welches im Falle einer Nichteinziehung der Straße nicht mehr abgebaggert werden könne, mit Blick auf die „Massengewinnung für den weiteren Betrieb des Tagebaus keine ausschlaggebende Menge“.
Falle die Straße dennoch weg, habe dies für Buir erhebliche Auswirkungen. So müssten die Einwohner für Fahrten in Richtung Bergheim einen Umweg von mehreren Kilometern in Kauf nehmen.
Zudem sei die Straße auch für die Strukturwandelprojekte wichtig, welche die Stadt dort plane. Offen ist noch, ob die Stadt Kerpen ebenfalls offiziell Einspruch gegen die Einziehung der Straße erheben wird. Die SPD zumindest fordert dies schon. Das könnte auch im Hauptausschuss am kommenden Dienstag, 27. April, 17 Uhr, ein Thema sein, da es dazu einen Bürgerantrag geben soll. Über den oder die Einsprüche müsse dann der Kreistag entscheiden, sagte eine Sprecherin des Kreises. Es gebe vertragliche Verpflichtungen mit RWE, die Kreisstraße rechtzeitig vor einer bergbaulichen Inanspruchnahme einzuziehen.
Dabei ist es noch umstritten, wie weit der Tagebau Hambach in Höhe von Manheim-alt noch nach Süden voranschreiten soll und so dort eine „Manheimer Bucht“ entstehen würde. Im Herbst hatte sich der Stadtrat in einer Stellungnahme für die damals in Ausarbeitung befindliche Leitentscheidung des Landes dagegen ausgesprochen, den Tagebau über die Trasse der alten Autobahn 4 fortzuführen.
Leitentscheidung: Keine klare Aussage zur „Manheimer Bucht“
Die Stadtverwaltung selbst betont dagegen, es sei „erfreulich, dass Anregungen“ der Stadt in die Leitentscheidung eingeflossen seien. Man sehe deshalb auch keinen Anlass, juristische Schritte gegen diese einzuleiten.
Die CDU betonte, die Detailplanung, wie weit die Manheimer Bucht reichen könnte, werde noch kommen. Er sei „selbstverständlich“, dass das Land Nordrhein-Westfalen dazu einen Dialog mit der Stadt Kerpen suchen werde.