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Tagebau HambachKohlegegner sehen die Wiedervernetzung der Wälder in Gefahr

Lesezeit 3 Minuten

Der Tagebau Hambach dehnt sich weiter in Richtung Süd-Osten aus. Unter anderem wird dort Kies gewonnen.

Kerpen – Kritik an der Zulassung des neuen Hauptbetriebsplanes für den Tagebau Hambach durch die Bezirksregierung Arnsberg gibt es vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und von braunkohlekritischen Initiativen. Denn der Hauptbetriebsplan, der den Tagebaubetrieb – etwa den Abbau und die Verkippung – für die nächsten vier Jahre regelt, ermögliche ein Fortschreiten des Tagebaus in Richtung Südosten auf weiteren 263 Hektar, bemängelt der BUND.

Im Vorgriff auf die noch ausstehende Leitentscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen zum Rheinischen Braunkohlerevier würden auf diese Weise weitere Fakten geschaffen. So zerstöre der geplante Abbaubereich den Lebensraum etlicher Rote-Liste-Vogelarten und verhindere die angestrebte Wiedervernetzung von Wäldern. „Zudem soll ein mindestens vier Hektar großes Waldstück bei Haus Bochheim vernichtet werden.“

Tagebau Hambach: Wird Manheim-alt abgebaggert?

Auch die Initiative Buirer für Buir und die Allianz für nachhaltigen Strukturwandel (ANSEV) kritisieren den neue Hauptbetriebsplan. Dieser gehe schon von der Abbaggerung des Ortes Manheim-alt, der sogenannten Manheimer Bucht, aus.

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Pfarrer in der Kritik

Auch am Tagebau Garzweiler wird weiter gestritten. So kritisieren Kohlegegner jetzt, dass in der Keyenberger Kirche keine regulären Gottesdienste mehr stattfinden sollen. Dies hatte die zuständige Pfarrgemeinde angekündigt. Der Ort Keyenberg bei Erkelenz ist schon teilweise umgesiedelt und soll abgebaggert werden.

Das versuchen Initiativen noch zu verhindern. Sie werfen dem für Keyenberg zuständigen Pfarrer nun vor, mit der Absage von Gottesdiensten Fakten zugunsten des Unternehmens RWE zu schaffen. So seien auch bereits Teile des Kircheninventars noch vor der Entwidmung der Kirche entfernt worden. Auch die Kirchenglocken sollen möglicherweise bald nach Keyenberg-Neu gebracht werden.

Eine Stellungnahme dazu war vom Bistum Aachen bislang nicht zu bekommen. (wm)

Damit greife die Bezirksregierung der Leitentscheidung des Landes vor. Bislang habe es immer geheißen, dass bis zur Leitentscheidung ergebnisoffen darüber nachgedacht werde, ob die Manheimer Bucht komme oder nicht. Nach den Plänen von RWE soll Manheim-alt noch abgebaggert werden, um so Erdmassen zu gewinnen, die für die Abflachung der Tagebauböschung im Bereich von Elsdorf nötig seien.

Ende des vergangenen Jahres war der neue Hauptbetriebsplan, den RWE vorgelegt hatte, von der Bezirksregierung Arnsberg genehmigt worden. In dem Hauptbetriebsplan ist auf Seite 31 auch von einem „Zeitfenster“ für die Jahre 2025 bis 2030 die Rede. „Dieses Zeitfenster ist durch die erforderliche Massengewinnung im Bereich der jetzt neu geplanten Manheimer Bucht sowie der Herstellung der Böschungen für den späteren Tagebausee gekennzeichnet“, heißt es da.

So äußern sich RWE und die Bezirksregierung zu der Kritik

Ein RWE-Sprecher wies die Darstellungen der Initiative zurück: Der jetzt genehmigte Hauptbetriebsplan treffe „keinerlei Vorfestlegungen für die Leitentscheidung“.

So sieht es auch die Bezirksregierung Arnsberg: Die Zulassung stehe im Einklang mit dem Entwurf für eine Leitentscheidung, den die Landesregierung im vergangenen Jahr vorgelegt habe, heißt es in einer Mitteilung. Der Zeitraum des neuen Hauptbetriebsplanes 2021 bis 2024 markiere den Übergang in eine angepasste Betriebsplanung mit dem Ziel des vorzeitigen Kohleausstiegs. Der Hambacher Forst bleibe erhalten.

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Wie ein Sprecher der Bezirksregierung ergänzte, seien die nun neu genehmigten Abbauflächen nicht Teil der „Manheimer Bucht“. Bei der umstrittenen Formulierung auf Seite 31 zur „Manheimer Bucht“ gehe es zudem nur um einen „Ausblick“, um einen „Planungsgedanken“ , der aber kein „Zulassungsbestandteil“ sei.