Nach dem Unfall am Freitag müssen Reisende, die zwischen Aachen und Köln auf den Zug angewiesen sind, aktuell mehr Zeit einkalkulieren.
Nach ZugunglückS-Bahn-Gleis bei Kerpen am Dienstag möglicherweise wieder frei
Reisende oder Berufspendler, die mit der Bahn in den nächsten Tagen den Bereich zwischen Aachen und Köln benutzen müssen, sollten mehr Zeit einkalkulieren. Nach dem Zugunfall bei Kerpen am Freitag (22. November) laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Aber schon jetzt steht fest, dass die Reparaturarbeiten noch einige Zeit andauern werden. Am Sonntag erklärte ein Bahn-Sprecher, dass sich am Montag entscheide, ob am Dienstag ein S-Bahn-Gleis wieder freigegeben werden kann.
Derzeit werden Pendelbusse eingesetzt, die die Reisenden entsprechend zum nächsten Bahnhof bringen, aber das kostet mehr Zeit, als wenn die Züge und Bahnen planmäßig fahren würden.
Rund um die Uhr ist seit Samstag das Technische Hilfswerk (THW) an der Einsatzstelle. Mit schwerem Gerät sind unter der Koordination von Steffen Schulz zahlreiche freiwillige Helfer von unterschiedlichen Ortsgruppen im Einsatz.
Alles zum Thema Deutsche Bahn
- Kabelbrand Wegen Feuer teilweise geräumt – Bahnverkehr am Kölner Hauptbahnhof läuft wieder an
- Barrierefreiheit Rollstuhlfahrer brauchen in Bergheim Nerven
- Positiver Drogentest Frau verpasst ICE-Ausstieg – und greift Lokführer sowie Polizisten an
- Bahn-Elektrifizierung Die nächste Hiobsbotschaft für die Fahrgäste auf der Eifelstrecke
- Zugunglück Keine Fernzüge bis Weihnachten – Reparaturarbeiten in Kerpen dauern bis Februar 2025
- Person verletzt Zugverkehr am Kölner Hauptbahnhof nach Notarzteinsatz wieder freigegeben
- Menschen können zurück in ihre Wohnungen Weltkriegsbombe in Köln-Deutz erfolgreich entschärft
Helfer vom THW-Bonn zerlegten zwei der entgleisten Wagen. "Vom THW-Remscheid ist ein Trupp unterwegs, die mit einem Bagger die Gleise anheben sollen", berichtet Schulz in einem Gespräche mit dieser Zeitung am Sonntag.
Streckensperrung: Wann können wieder Züge zwischen Aachen und Köln fahren?
Insgesamt sind etwa 60 Personen an der Einsatzstelle, die meisten vom THW, aber auch von der Kranfirma Wasel sowie von der Deutschen Bahn und einer Firma aus Belgien, die offenbar für den verunglückten Bauzug zuständig ist.
Am Sonntag rollte am Nachmittag ein Spezialkran an, der in der Schräge des Bahndamms zum Einsatz kommen soll. Damit sollen die auseinander geschnittene Wagen auf Tieflader verladen werden.
Ein Sprecher der Deutschen Bahn hatte am Freitag bereits mitgeteilt, dass nach der Bergung der Wagen und Lok sowie des Bauzugs voraussichtlich auch mehrere Hundert Meter Schienen, Betonschwellen und Oberleitungen erneuert beziehungsweise repariert werden müssten.
Eine Prognose, wann die Bahnstrecke wieder befahrbar ist, wollte die Deutsche Bahn offiziell noch nicht abgeben. An der Einsatzstelle hieß es, dass möglicherweise am Montag alle Wagen und die Lok sowie der Bauzug von den Gleisen abtransportiert seien. Und dann würde der Austausch der Gleise, Schwellen und Oberleitungen auch noch ein paar Tage dauern. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte eine Sprecherin, dass es frühestens am Montag eine Prognose geben werde.
Betroffen von dem Unglück ist im Fernverkehr unter anderem die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Brüssel. Zwischen Köln und Aachen entfielen ICE-Züge. Auch auf der Verbindung zwischen Aachen und Berlin entfielen Züge auf dem Abschnitt, ebenso beim Eurostar nach Brüssel und Paris. Im Nahverkehr gab es ebenfalls erhebliche Einschränkungen bei Verbindungen zwischen Köln und Aachen. Betroffen waren die Linien RE 1 (RRX), RE 9, sowie die S-Bahn-Linien 12 und 19.