Nach Angaben der Feuerwehr Kerpen wurden drei Menschen verletzt, einer davon schwer. Die Strecke bleibt mehrere Tage gesperrt.
Strecke Köln-Aachen mehrere Tage gesperrtGüterzug und Bauzug bei Kerpen zusammengeprallt – Drei Verletzte
Auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen ist bei Kerpen ein Güterzug mit einem Bauzug zusammengestoßen. Dabei sind die Lok und zehn Waggons des Güterzugs entgleist. Nach weiteren Angaben der Feuerwehr Kerpen wurden drei Menschen verletzt, einer davon schwer.
Feuerwehr mit Großaufgebot im Einsatz
Die Feuerwehr sei mit einem Großaufgebot im Einsatz, die Bahnstrecke sei komplett gesperrt, teilte die Feuerwehr Kerpen unterdessen auf der Plattform X mit. Ein Sprecher sprach von 85 Einsatzkräften.
Vor der Rettung der Menschen habe die Oberspannungsleitung zunächst geerdet werden müssen. Durch den Zusammenstoß wurden vier Betonmasten und mehrere Betonschwellen zerstört. Insgesamt entgleisten fünf Wagen, so ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Verletzten seien in umliegende Krankenhäuser eingeliefert worden, so die Feuerwehr.
Die Deutsche Bahn könne derzeit noch nicht viel machen. Erst sei das Eisenbahnbundesamt als Aufsichtsbehörde am Zug. Diese kümmert sich auch um die Ermittlung der Unglücksursache.
„Wir warten, bis die Gleise freigegeben sind“, so der DB-Sprecher weiter gegenüber dieser Zeitung. Erst dann könne damit angefangen werden, die Wagen zu räumen. „Die Vorbereitungen für die Bergung laufen aber jetzt schon“, so der Sprecher.
Massive Auswirkungen im Bahnverkehr durch Zugunglück in Kerpen
Am Freitag werde es vermutlich „massive Auswirkungen“ im Bahnverkehr in dem Bereich geben, hieß es weiter. Auf einem von der Feuerwehr veröffentlichten Bild waren umgekippte Waggons zu sehen, die teilweise quer auf den Schienen zum Liegen gekommen waren. Auch die Oberleitung sei in Höhe der Ortslage Dorsfeld abgerissen worden.
Der Unfall soll sich bereits in der Nacht ereignet haben, die Leitstelle der Feuerwehr wurde gegen 1.20 Uhr alarmiert. Die Waggons haben demnach unterschiedliche Güter geladen, welche genau, werde derzeit noch ermittelt, teilte die Feuerwehr mit.
Bahnstrecke nach Zugunglück in Kerpen womöglich bis zum Abend gesperrt
Nach ersten Erkenntnissen seien keine Stoffe ausgetreten, hieß es weiter. Die Kontrolle der beschädigten Waggons laufe weiter, teilte die Feuerwehr um kurz nach 5 Uhr am Freitagmorgen mit.
„Die Sperrung wird mehrere Tage dauern“, so der Bahn-Sprecher am Freitagmorgen. Genauere Angaben könne man derzeit noch nicht machen.
Bürgermeister Spürck verschafft sich ein Bild von der Lage nach dem Zugunglück
Im Einsatz sind mehrere Einheiten sowie Sondereinheiten der Feuerwehren, eine Messeinheit, Drohnen- und Logistikeinheiten. „Diese stimmen sich derzeit mit dem Fachberater Chemie der Feuerwehr Kerpen ab“, so die Feuerwehr am Morgen.
Bürgermeister Dieter Spürck war ebenfalls vor Ort und hat sich gemeinsam mit dem Leiter der Feuerwehr, Andre Haupts, ein Bild von der Lage gemacht.
Deutsche Bahn: Schienenersatzverkehr nach Zugunglück in Kerpen
Die Deutsche Bahn hat derweil einen Schienenersatzverkehr mit drei Bussen eingerichtet. Ab 9 Uhr sollen zwei weitere Busse verkehren. Feste Fahrzeiten gibt es für sie den Angaben zufolge nicht.
Folgende Linien sind demnach nach Angaben der Bahn im Nahverkehr betroffen:
RE 1 (RRX): Die Züge aus Düsseldorf Hbf enden und beginnen in Horrem.
S 12 / S 19: S-Bahnen Troisdorf enden und beginnen überwiegend in Horrem. Vereinzelt enden und beginnen die Züge in Sindorf. Einzelheiten stehen in der Online-Auskunft der Bahn.
RE 9: Züge aus Aachen Hbf enden und beginnen in Düren, aus Troisdorf enden und beginnen die Züge in Horrem.
Auch Fernverkehr beeinträchtigt – diese ICE-Züge sind betroffen
Auch im Fernverkehr komme es nach dem Zugunglück bei Kerpen zu Beeinträchtigungen, teilte die Deutsche Bahn weiter mit. Betroffen waren ICE-Züge zwischen Frankfurt am Main und Bruxelles und ICE-Züge zwischen Aachen und Berlin. Beide Zugverbindungen entfallen demnach zwischen Aachen und Köln.
Erst vor wenigen Wochen ist es zu einem Unfall auf der Bahnstrecke bei Kerpen gekommen. Ein Silo-Lkw war am Bahnhof Kerpen-Horrem auf die Gleise gestürzt. Die Strecke musste damals 24 Stunden lang gesperrt werden.