Rhein-Erft-Kreis – Noch immer arbeiten Fachleute daran, die Folgen der Flut von vor gut drei Wochen für den Verkehr wieder in den Griff zu bekommen. Dabei geht es nur langsam voran.
Gesperrt ist in Folge des Hochwassers nach wie vor die A 61 zwischen den Autobahnkreuzen Meckenheim und Kerpen und die A 1 zwischen dem Dreieck Erfttal und der Anschlussstelle Hürth. Wie die Autobahn GmbH mitteilt, würden die beiden gesperrten Autobahnen erst in Monaten wieder komplett frei befahrbar sein. Einzig der A61-Abschnitt zwischen Türnich und Gymnich könne ab Montag, 9. August, laut Autobahn GmbH wieder in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden.
Auf der A 61 bei Swisttal hat ein kleiner Bach eine Schneise gepflügt, an der A 1 bei Hürth war in den Fluten eine Brücke eingestürzt. „Fahrbahnen sind unterspült. Hänge abgerutscht“, schreibt die für die Autobahnen zuständige GmbH.
Verkehr in Rhein-Erft: So will die Autobahn GmbH reagieren
Weil die Abschnitte gesperrt sind und Autos sowie Lkw sich deshalb alternative Routen suchen müssen, werden die ohnehin schon häufig vollen Autobahnen 4 und 565 noch mehr belastet. Um dem entgegenzuwirken, plant die Autobahn GmbH Bauarbeiten um oder verschiebt sie. So werden die Fahrbahnübergänge an der Brücke Eifeltor so lange nicht erneuert, bis die A 61 wieder frei ist.
An der Rodenkirchener Brücke wird zunächst nur auf den Standstreifen gearbeitet. So bleiben in beide Fahrtrichtung alle drei Streifen frei und die weiteren Arbeiten können im September 2021 starten. An der Dauerbaustelle der A 3 zwischen Lohmar und dem Kreuz Bonn/Siegburg wird kurzfristig nur noch nachts gearbeitet. Die Sanierung der A 555 zwischen Godorf und Wesseling soll erst Anfang nächsten Jahres beginnen.
B 265 frühestens in drei, vier Monaten wieder komplett befahrbar
Ebenfalls noch dauern wird es, bis die Bundesstraße 265, die während des Hochwassers ebenfalls massive Schäden erlitten hat, zwischen der Anschlussstelle Köttingen und der K 44 weiter südlich wieder komplett befahrbar ist. „Mindestens noch drei bis vier Monate“, schätzt Torsten Gaber, Sprecher von Straßen NRW. Die Straße müsse komplett neu gebaut werden: vom Unterbau bis zur obersten Asphaltdecke. Ebenso Nebenanlagen, Schutzplanken, Beschilderung und Schutzwände, so Gaber.
Die Stellen in Richtung Hürth, die nicht ganz so stark betroffen waren, würden Schritt für Schritt gereinigt und auf ihre Verkehrssicherheit überprüft. Sollten die Prüfungen es zulassen, könnte man möglicherweise Abschnitt für Abschnitt wieder freigeben, so Gaber.
Gute Nachrichten konnte er aus Kerpen-Brüggen vermelden. Die Landesstraße 495, die auch unter den Fluten gelitten hatte und gesperrt worden war, ist seit Mitte dieser Woche wieder frei.
Deutsche Bahn: Einige Züge fallen weiterhin aus
Der Rhein-Erft-Kreis teilt mit, dass auch alle Kreisstraßen nach Beseitigung der Hochwasserschäden wieder freigegeben sind. Zum Beispiel die K 23 zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Brüggen. Dort war unter anderem der Radweg auf 150 Metern weggebrochen und die Fahrbahn kaputt. Externe Prüfer prüfen zudem alle Brücken auf Schäden. An vielen Brücken müssten wohl die Uferbefestigung erneuert werden, so der Kreis. In den fließenden Verkehr müsse für die Sanierungsarbeiten allerdings nicht eingegriffen werden.
Noch bis Mittwoch 18. August, 3 Uhr, fährt die Stadtbahnlinie 18 zwischen Klettenbergpark und Brühl-Mitte nicht. Grund dafür sind aber keine Flutschäden, sondern verschiedene Bauarbeiten. Zwischen Hürth-Fischenich und Brühl-Nord werden Arbeiten an der Fahrleitung vorgenommen, die KVB saniert in Köln-Klettenberg die Gleisquerung über die Luxemburger Straße und die HGK erneuert in Hürth-Efferen einen Bahnübergang über die B 265.